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ATLAS: Auf der Spitze

Michael Erbach rät Wolfhard Kirsch zum Einlenken

Stand:

Es klingt schizophren. Da bekennt sich SPD-Stadtverordneter Wolfhard Kirsch eindeutig zu einer durchgängigen öffentlichen Durchwegung am Ufer des Griebnitzsees – doch zugleich will er die Baugenehmigung für einen Zaun auf dem Klageweg durchsetzen, mit dem man das Gelände absperren und den Uferweg versperren könnte. Widersprüchlicher kann das Verhalten des Seeanrainers nicht sein. Unterstellt man Kirsch, dass sein Wort gilt – alles andere würde er politisch nicht überleben – muss nach den Motiven für sein Vorgehen gefragt werden. Zumal seine Karten schlecht stehen. Mit der Veränderungssperre und dem B-Plan wird die Stadt wohl in den Besitz des größten Teils der Uferflächen gelangen. Das ist weniger, als geplant – denn zunächst wollte Potsdam das ganze Ufergelände kaufen. Doch der Bund veräußerte an Privatanlieger. Die juristische Auseinandersetzung zwischen Stadt und Anliegern dauert bis heute an. Vielleicht war es die arrogante Haltung der Stadt während all der Zeit, die Kirsch immer mehr in die Mühlen der Justiz trieb. Doch der rechthaberische Don Quichote hat die Auseinandersetzung mit der Zaun-Klage auf die Spitze der Unglaubwürdigkeit getrieben. Jetzt muss er einlenken.

Michael Erbach

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