Landeshauptstadt: Auf der Spur der Gärtner
Nachfolger von Buga und Entente florale: Morgen startet das Projekt „Gartenkulturpfad Potsdam“
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Was kommt nach Bundesgartenschau, was nach dem von Potsdam im Jahr 2005 gewonnen Wettbewerb „Entente florale – unsere Stadt blüht auf“? „Der ,Gartenkulturpfad Potsdam“, das ist die Antwort“, erklärte gestern Potsdams Beigeordnete für Stadtentwicklung und Bauen, Elke von Kuick-Frenz (SPD), vor Journalisten. Auf Initiative der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. (DGG) haben die Stadtverwaltung und die Urania Potsdam seit September 2006 das Projekt „Gartenkulturpfad“ erarbeitet. Entstanden ist eine Broschüre, die fünf Rundwege auf der Potsdamer Insel mit insgesamt 56 Stationen beschreibt. Sie ist ab 14. Mai in Potsdamer und Berliner Buchläden erhältlich, kostet 4,80 Euro und wird vom Verlag Edition Terra herausgegeben. Potsdam ist nach Neuruppin, Fulda, Überlingen, Berlin-Mitte und Luckau die sechste Stadt in der Bundesrepublik, die das Konzept „Gartenkulturpfad“ umsetzt.
Morgen wird der Gartenkulturpfad Potsdam offiziell durch Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und die DGG-Vorsitzende Gräfin Sonja Bernadotte eröffnet. Am 20. Mai lädt die Arbeitsgruppe alle Interessierten zu einer Führung mit dem Fahrrad durch einen der erarbeiteten Rundwege, dem „Rundweg der Gärtnergenerationen“, ein. Treffpunkt ist um 10 Uhr das Wegekreuz in der Russischen Kolonie Alexandrowka.
Das Projekt soll nach Stadtangaben veranschaulichen, „wie das menschliche Handeln mit und in der Natur die Lebensqualität erhöht und eine lebenswerte Umwelt schafft“. Finanziert wurde es aus mehren Töpfen: 33 400 Euro kommen vom Europäischen Sozialfonds (ESF), 12 600 Euro von der Potsdamer Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitsuchende (Paga), 11 300 Euro stammen von der Stadt und 3300 Euro aus Drittmitteln. Mit den insgesamt 60 600 Euro wurden von September 2006 bis Mai 2007 acht Arbeitsplätze bei der Urania gefördert.
Dem Themenjahr 2007 „Faszination Wasser“ folgend führt die Hauptroute des Gartenkulturpfades über einen ufernahen „Inselrundweg“ mit einer Länge von 43 Kilometern und 25 Stationen (siehe Grafik). Zusätzlich wurden von den Projekterarbeitern vier kürzere themenbezogene Routen in das Innere der Hauptroute gelegt. Der „Rundweg der Gärtnergenerationen“ führt mit seinen 16 Stationen von der Alexandrowka über den Garten Karl Foersters zum Kapellenberg. Die Streckenlänge beträgt 14,5 Kilometer und widmet sich den Potsdamer Gärtnern, von denen Hofgärtner Peter Joseph Lenné als der Wichtigste gilt. Zu den Stationen gehören neben öffentlichen Denkmälern wie der Bornstedter Friedhof auch Privatgärten, etwa der Göritzgarten oder der Garten der Familie Näser. Nach Voranmeldung können auch diese im Rahmen des Gartenkulturpfades besichtigt werden.
Der „Rundweg der Gartenträume“ führt über 15 Stationen vom Pumpwerk Sanssouci über den Wildpark zum Luisenplatz. Auf zwölf Kilometern werden hier unterschiedliche Gärten und Landschaften vorgestellt. Der „Rundweg der Naturerlebnisse“ ist ebenfalls zwölf Kilometer lang und bringt auf fünf Stationen Fußgängern und Radfahrern das Golmer Luch näher. Er führt von der Lindenallee über Eiche nach Golm. Auf den Spuren der Göttin des Obstsegens wandelt, wer sich auf den 11,5 Kilometer langen „Rundweg der Göttin Pomona“ begibt. Er führt vom Friedhof Bornim über Grube zu Neumanns Erntegarten.
Ziel des Gartenkulturpfades ist laut Elke von Kuick-Frenz die Förderung des Tourismus in der Stadt Potsdam. Zudem soll den Potsdamern der ländliche Raum näher gebracht werden. Herbert Claes, Leiter des Bereiches Grünflächen der Stadtverwaltung, hofft, das Projekt ende nicht mit dem Druck der Broschüre „Gartenkulturpfad Potsdam“, sondern entwickele ein Eigenleben. Es sei denkbar, dass sich weitere Privatgärten für die Öffentlichkeit öffnen. Ein Internetauftritt zum Thema könne als Forum dienen.
Weiteres im Internet unter:
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