Landeshauptstadt: Auf der Spur der stinkenden Socken Abenteuergeschichten beim Vorlesewettbewerb
Michendorf - Bei den jüngsten Vorlesern der Wilhelmshorster Oberschule rangieren Abenteuergeschichten ganz oben auf der Bücher-Hitliste. Besonders solche, bei denen es etwas zu lachen gibt.
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Michendorf - Bei den jüngsten Vorlesern der Wilhelmshorster Oberschule rangieren Abenteuergeschichten ganz oben auf der Bücher-Hitliste. Besonders solche, bei denen es etwas zu lachen gibt. So gesehen war der diesjährige Vorlesewettbewerb für die Zuhörer besonders vergnüglich, denn da war von Piratenprinzessinnnen zu hören, von einem Mädchen Lilli, das mit Tieren sprechen kann und von dem pfiffigen Jungen Schnüpperle.
Die zwölf Leser der Klassenstufen 3 und 4, die jüngst im großen Ohrensessel auf der Lesebühne Platz nahmen, reichten gerade mal mit ihren Schuhspitzen auf den Boden. Um so größer war ihre Leselust, die vielleicht auch manchem Klassenkameraden die Tür ins Leseland geöffnet hat. Vor allem spritzige Dialoge trafen den Geschmack des Publikums, ganz besonders wenn sie so pointiert vorgetragen wurden wie von Florian Kuckuck aus der 4. Klasse. Er hatte eine spannende Lesestelle aus dem Buch "4 ½ Freunde und die Spur der stinkenden Socke" ausgewählt. Die meisten hätten sicherlich gern noch mehr darüber erfahren, ob Kalle, seine Freunde und der Hund Tausendschön ihren Freund Berti wiederfinden, dessen einzige Spur eine miefende Socke ist. Begeistert waren die Zuhörer auch von der lustigen Geschichte über Schnupperle, die Ferdinand von Fritzsch aus der 3.Klasse vorlas. Florian und Ferdinand bewältigten auch problemlos den Pflichttext und wurden jeweils Sieger ihrer Klassenstufen.
Dass trotz der Vorliebe für Computerspiele auch Bücher immer noch im Trend liegen, freute ganz besonders die neue Wilhelmhorster Ortsvorsteherin Irmgard Richard, die erstmals in der Jury des Vorlesewettbewerbs mitwirkte. Überrascht waren die Juroren aber auch, dass sich in diesem Jahr mehr Jungen als sonst zum Vorlesen gemeldet hatten, nämlich acht Jungen und nur vier Mädchen. „Die Jungen sind oft mutiger etwas vorzutragen“, erklärte die Lehrerin Sabine Kugligk das Phänomen. Dagegen seien Mädchen meist zu schüchtern, um sich vorn auf das Podium zu setzen, um anderen vorzulesen. Dabei würden sie genauso gut lesen wie ihre Mitschüler. Die Lehrerin, die seit Jahren den Vorlesewettbewerb organisiert, hat jedoch beobachtet, dass die Bücher, die Schüler zum Wettbewerb auswählen, immer dicker werden und vor allem anspruchsvoller. Früher hätten Mädchen vor allem Pferdegeschichten bevorzugt, doch derzeit würden bei ihnen vor allem Krimis hoch im Kurs stehen.
Ihre Leselust haben einige Schüler, wie der achtjährige Hannes Erik Werner, schon sehr früh entdeckt. Bei ihm fing es bereits vor der Einschulung mit dem Buch „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“ an. Viele Wilhelmshorster Schüler lesen gleich mehrere Bücher auf einmal, und ein Schüler offenbarte, dass er die Polizeiberichte in der Zeitung am liebsten lese. Doch nicht nur das Bücherlesen mache ihnen Spaß, berichteten mehrere Schüler, sondern auch das Schreiben eigener Geschichten. Bevorzugte Themen: Indianer und Fußball. Diese eigenen Werke würden sie dann ihren Freunden und Geschwistern vorlesen. Vielleicht bekommen die jungen Geschichten schreiber auch einmal Gelegenheit, ihre Texte in der Schule vorzustellen. Sie müssen dazu sicherlich nur ermuntert werden. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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