Landeshauptstadt: Auf der Zielgeraden
Die Sanierung der Humboldtbrücke und der Nuthestraße wird früher beendet als geplant. Im Sommer soll alles fertig sein
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Zentrum-Ost/Babelsberg - Das über Jahre hinweg größte Straßenbauprojekt Potsdams geht auf die Zielgerade. Die Sanierung der stadteinwärtigen Fahrbahn der Nuthestraße nebst Humboldtbrücke soll bis zum Sommer 2015 abgeschlossen sein, 80 bis 90 Prozent der Arbeiten sind bereits jetzt fertig. Knapp 22 Millionen Euro kostet das gesamte Vorhaben, neun Millionen musste die Stadt selbst beisteuern. Die Baukosten würden eingehalten, sagte Baudezernent Matthias Klipp (Grüne) am Freitag bei einem Baustellenrundgang. Dem Zeitplan ist man inzwischen sogar voraus. Bereits im Sommer – und damit ein halbes Jahr früher als geplant – sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein. Die PNN geben einen Überblick über die letzten Etappen.
ANSCHLUSS NACH BABELSBERG
Die neue Brücke über die Rudolf-Breitscheid-Straße soll in der zweiten oder dritten Januarwoche für den Verkehr freigegeben werden, sagte der städtische Bauprojektleiter Jan Röder. Neben der Sanierung der Humboldtbrücke war dieser Abschnitt wohl der aufwendigste: Erst im Sommer wurde mit dem Bau begonnen, 1800 Kubikmeter Beton wurden binnen 16 Stunden gegossen – der Überbau der Brücke wiegt 5000 Tonnen. 28 Tage musste der Beton in der Verschalung aushärten. In den letzten beiden Wochen wurde die 90 Meter lange Konstruktion asphaltiert, jetzt sind nur noch Restarbeiten wie Fahrbahnmarkierungen und die Beschilderung zu erledigen.
STRASSENBAU
Auch nach der Freigabe der Brücke über die Rudolf-Breitscheid-Straße wird an den Fahrbahnen noch gearbeitet: So muss der provisorische Anschluss an die stadtauswärtige Fahrbahn abgerissen werden, was bis Februar erledigt sein soll. Im gleichen Zeitraum sollen auch die neuen Schutzplanken gebaut werden. Die Fahrbahnmarkierungen werden schrittweise bis zum Ende des Bauprojekts im Sommer angebracht.
LÄRMSCHUTZ
Auf den Lärmschutz müssen die Anwohner von Babelsberg noch eine Weile warten. Zwar stehen die Pfeiler für die Wand an der Brücke über die Rudolf-Breitscheid-Straße bereits. Eingebaut werden sie aber erst ganz zuletzt, also im Sommer. Der Grund ist drohender Vandalismus. Würden die Schallschutzplatten bereits jetzt eingebaut, müsste die Baufirma bis zur Übergabe an die Stadt mögliche Graffiti-Schmierereien selbst beseitigen, was wirtschaftlich nicht zumutbar sei, sagte Norbert Praetzel, Fachbereichsleiter Grün- und Verkehrsflächen. Eine zweite Schallschutzwand soll die Anwohner vom Autolärm der Babelsberger Auffahrt zur Nuthestraße abschirmen. Sie wird im Frühjahr montiert.
HUMBOLDTBRÜCKE
Die Bauarbeiten auf der nördlichen Brückenhälfte sind in weiten Teilen abgeschlossen. Zwei der drei Fahrspuren sind bereits jetzt nutzbar, die letzte wird erst am Ende der Bauarbeiten freigegeben, weil die Spur noch für die Arbeiten am Geh- und Radweg gebraucht wird. Im Januar soll die Betonschutzwand montiert werden, auch das Geländer nebst Beleuchtung wird im Januar angebracht. Im gleichen Monat beginnen – wenn die Witterung es zulässt – die Arbeiten an der Uferbefestigung unterhalb der Brücke, die bis April dauern sollen. Im gleichen Zeitraum werden dort auch der Geh- und Radweg befestigt sowie die Treppen und Rampen zur Humboldtbrücke gebaut.
GEH- UND RADWEG
Fußgänger und Radfahrer müssen sich noch bis zum Sommer gedulden. Zwar ist der Geh- und Radweg zwischen der Berliner Straße und Zentrum-Ost bis auf einige Restarbeiten bereits fertig. Allerdings fehlt noch der gesamte restliche Abschnitt bis Babelsberg. Dieser Teil kann erst gebaut werden, wenn die alte Autoauffahrt zur Schnellstraße beseitigt ist. Die Abbrucharbeiten sollen noch im Winter beginnen – sobald Mitte Januar die neue Auffahrt freigegeben ist. Auf der alten Trasse wird dann bis zum Sommer der neue Geh- und Radweg gebaut.
SANIERUNG DER HOCHSTRASSE
Wenn die Stadt ihr Bauvorhaben abgeschlossen hat, haben die Autofahrer nur eine kleine Atempause, bevor die Nuthestraße wieder zur Baustelle wird. Nach derzeitigem Stand ab 2017 will der Landesbetrieb für Straßenwesen mit der Sanierung der Hochstraße beginnen, die sich an die neue Brücke über die Rudolf-Breitscheid-Straße anschließt und die die Eisenbahntrasse überspannt, auf der auch die S-Bahn zwischen Berlin und Potsdam unterwegs ist. Der Zustand des Bauwerks ist nach PNN-Informationen ähnlich mangelhaft wie der der Humboldtbrücke vor ihrer Sanierung. Eine Instandsetzung ist dringend geboten, allerdings hakt es noch an der Finanzierung. Die Planung ist allerdings bereits ausgeschrieben. Die Sanierung der Hochstraße wird nicht nur zu weiteren Staus führen. Auch im Bahnverkehr wird es zeitweise zu Beeinträchtigungen kommen.
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