zum Hauptinhalt
Will am Sonntag die Meisterschale. Fatmire Bajramaj (links), hier am Mittwoch im Duell mit Florence Okoe von Tennis Borussia Berlin, kann mit Turbine Potsdam daheim gegen Bad Neuenahr vorzeitig den Titel gewinnen.

© Jan Kuppert

Von Michael Meyer: Auf der Zielgeraden

Am Sonntag will Turbine Potsdam daheim gegen Bad Neuenahr wieder Deutscher Meister werden

Stand:

Im vergangenen Spätsommer hat Fatmira Bajramaj schonmal mit der Meisterschale posiert – für Fotos, die für das Saisonheft ihres neuen Vereins bestimmt waren. Am kommenden Sonntag nun will die 22-jährige Nationalstürmerin, die im Juli 2009 vom FCR Duisburg an die Havel kam, die Schale als Deutsche Meisterin in den Potsdamer Himmel stemmen. Mit einem Heimsieg über den SC 07 Bad Neuenahr wäre Turbine vorzeitig wieder Deutscher Frauenfußball-Meister – und Fatmire Bajramai an einem weiteren sportlichen Ziel. „Damit würde für mich ein Traum in Erfüllung gehen“, gesteht sie.

Potsdam befindet sich auf der Zielgerade der laufenden Meisterschaft und nach dem 6:0 am Mittwochabend bei Tennis Borussia Berlin in der komfortablen Situation, Verfolger FCR Duisburg im Endspurt zwei Spieltage vor Schluss mit fünf Punkten Vorsprung und dem weitaus besseren Torverhältnis (plus 15) weiter ordentlich auf Distanz zu halten. Ein weiterer Dreier, und die junge Mannschaft um Cheftrainer Bernd Schröder wäre nicht mehr vom Thron zu stürzen. Dann wäre Turbine nach 2004, 2006 und 2009 zum vierten Mal Deutscher Meister.

Vorher aber wartet noch die „Hausaufgabe“ Bad Neuenahr, und der Tabellensechste mit Nationalspielerin Celia Okoyino da Mbabi und der Ex-Potsdamerin Peggy Kuznik in seinen Reihen ist ein unbequemer Gegner von ganz anderem Kaliber als Tennis Borussias Team, das bereits als Absteiger fest steht. „Bad Neuenahr ist nicht zu unterschätzen“, warnt auch Lira Bajramaj. Sie selbst hat allerdings gute Erinnerungen an ihr erstes Spiel im Turbine-Trikot gegen den SC 07: Beim Potsdamer 4:0-Auswärtssieg in der Hinrunde traf sie zweimal. Die beiden weiteren Treffer steuerten Anja Mittag und Jessica Wich bei. Während Wich am Mittwoch mit einem Doppelpack zum 6:0 im Berliner Mommsenstadion beitrug, konnte Mittag einige sehr gute Chancen nicht nutzen; ebenso wie schon am vergangenen Sonntag im Gastspiel beim FFC Frankfurt (1:2). „Ich lass den Kopf trotzdem nicht hängen und versuche es weiter. Vielleicht hole ich die Tore ja am Sonntag gegen Bad Neuenahr nach“, sagte Anja Mittag, mit 17 Treffern derzeit Zweite der Bundesliga-Torjägerliste.

Sollte das nicht klappen, hat Schröder weitere torgefährliche Kickerinnen auf dem Platz – und in der Hinterhand. „Wir hatten zuletzt immer das Glück, dass unsere eingewechselten Spielerinnen auch trafen“, freut sich der Coach. Isabel Kerschowski beispielsweise, die am Mittwoch sieben Minuten vor Spielschluss für Mittag eingewechselt wurde, schoss zwei Minuten später das letzte Tor der Partie. „Endlich bin ich wieder da“, jubelte „Isi“, die Ende September im Heimspiel gegen Freiburg einen Kreuzbandriss im rechten Knie erlitten hatte und am Mittwochabend erstmals wieder ins Spielgeschehen eingreifen konnte. „Es hat lange gedauert, aber ich habe in den vergangenen Monaten immer nur nach vorn geguckt und bin von allen im Verein toll unterstützt worden“, erzählte die 22-Jährige, deren Zwillingsschwester Monique nun nach einer Knieoperation zuschauen muss 

Schröder ist derzeit bemüht, die große mentale Last, die auf seinen Spielerinnen lastet, zu mindern. „Der Druck am Sonntag ist riesengroß“, weiß er. Was auch Fatmire Bajramaj bestätigt: „Ein bisschen nervös ist man schon. Aber wir sind so nah dran am Titel – den wollen wir uns jetzt nicht mehr nehmen lassen.“

Anpfiff ist am Sonntag um 14 Uhr.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })