Landeshauptstadt: Auf die Erfolgsspur kommen
Ab Montag ist das Walhalla wieder offen, das offizielle Fest steigt Anfang Oktober
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Innenstadt – Noch wirkt das Innere des Walhalla unordentlich, stehen Leitern im Raum, Stühle noch auf den Tischen. Ab Montag 12 Uhr mittags soll das anders sein: Dann eröffnen die neue Geschäftsführerin Beate Fernengel und ihr Team das Varieté-Restaurant in der Dortustraße 10 – und wollen das Haus wieder auf die Erfolgsspur führen: „Ganz wichtig war mir, das Innere heller zu gestalten.“
Das lässt sich schon sehen. Unterstützung bei ihren Plänen erhält Fernengel von Restaurantleiterin Ulrike Schmid und Küchenchef Marco Blaue. „Wir bieten ein tägliches Lunchangebot, bei dem es für 7,50 Euro ein Essen und ein Getränk gibt.“ Jägerschnitzel, Pangasiusfilet oder asiatische Gemüsepfanne stehen in der ersten Woche auf dem Speiseplan.
Doch nicht nur Restaurant soll das Walhalla sein. Das dazu gehörende Hotel hat gerade „Zwei Sterne“ bekommen. Auch die erfolgreichen P30-Partys soll es wieder geben; und jeden Donnerstag eine Reihe „unplugged“, bei der junge Musiker ihr Können zeigen dürfen. Ebenso sollen die Wände des Hauses für kleine Ausstellungen genutzt werden – laut Fernengel ein ähnlicher soziokultureller Ansatz wie in den Anfangszeiten des Hauses schon gewollt: „Ich denke schon, dass das Walhalla mehr Potential besitzt, als in der Vergangenheit genutzt wurde.“
Denn das im Mai 2006 eröffnete Haus fiel nach glanzvollem Beginn vor allem durch einen bizarren Rechtsstreit auf, der immer noch vor verschiedenen Gerichten geführt wird: Laut Fernengel einer der Gründe, warum sich einer der Hauptprotagonisten, der frühere Walhalla-Chef Kay-Patrick Bockhold, aus dem Walhalla-Träger Maulwurf gGmbh nun zurück gezogen habe. Selbst im größten Gesellschafterverein der Maulwurf gGmbh sei Bockhold nicht mehr vertreten. „Er erstellt gerade noch ab Anfang September eine Abschlussrechnung“, so Fernengel, die in Potsdam bereits als Chefin des Voltaire-Hotels bekannt wurde.
Mit den früheren Partnern des Walhallas arbeitet sie dennoch weiter zusammen. So leisten in dem Haus gerade zwei straffällig gewordene Jugendliche ihre Sozialstunden ab, die ihnen ein Gericht als Strafe auferlegt hat. Die Jugendlichen vermitteln dabei laut Fernengel unter anderem die Bewährungshelfer Matthias Rump und Holger Gebert, seit den Anfangstagen des Walhalla wesentliche Akteure in der wechselhaften Geschichte des Hauses. Dennoch glaubt Fernengel die Schatten der Vergangenheit hinter sich: „Ich will von den alten Streitigkeiten nichts mehr wissen.“ Lieber will sie den Neubeginn feiern: Am 5. Oktober sollen zu einem offiziellen Empfang Politiker und Prominente kommen. H. Kramer
H. Kramer
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