Sport: Auf die Pferde, fertig, los! Heute beginnt das
9. CSI in Neustadt/Dosse
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Reiten statt Streiten – das wäre ein gutes Motto für das gerade begonnene neue Jahr. In Neustadt/Dosse wird es seit 2000 auf faszinierende und mitreißende Art und Weise umgesetzt – beim CSI der Springreiter, dessen 9. Auflage heute beginnt und das unter Pferdeliebhabern seit jeher einen besonderen Klang hat. Seit der Wende hat sich die seit Anfang des 18. Jahrhunderts bestehende und nun wieder auf den Namen Brandenburgisches Haupt- und Landgestüt hörende Einrichtung enorm gemausert und ist, wie Landstallmeister Dr. Jürgen Müller mit Stolz sagt, „eine der führende Reitpferdezuchtstätten der Bundesrepublik“ geworden. Das jetzige Turnier ist eine Möglichkeit, einen Ausschnitt aus der Arbeit des Gestüts in Augenschein zu nehmen.
Mit dem CSI wird das internationale Turnierjahr eröffnet. Dabei hat es diesmal „einen unwahrscheinlichen Ansturm wie noch nie“ gegeben, teilte Turnierleiter Herbert Ulonska (Hamburg) gestern in der Graf-von-Lindenau-Halle mit, wo ab heute vier Tage lang geritten und gesprungen wird. Am Start sind Reiter aus 17 Ländern. Zuletzt ging die Meldung der Ukraine ein, für die der gebürtige Holsteiner Björn Nagel, Team-WM-Vierter 2006 für sein neues sportliches Heimatland, satteln wird. Deutschland ist in der großen Tour der 31 Springprüfungen mit 38 Aktiven vertreten, aus dem Ausland kommen 29 Starter. Prominentester Neustadt-Teilnehmer ist der zweimalige Weltcupsieger Marcus Ehning (Borken), dessen jüngster „Ruhm“ freilich etwas zweifelhaft war, weil seine Stute „Küchengirl“ bei der WM in Aachen und der EM 2007 in Mannheim gleich mehrfach die Arbeit verweigerte. Gleichwohl ist die Dame das erfolgreichste Turnierpferd der Welt, nach Neustadt aber bringt es der junge Mann leider nicht mit. Ihm wenig nach an Reputation stehen der letztjährige Weltcupfinalist Alois Pollmann-Schweckhorst (Mühlen), Derbysieger André Thieme (Plau) und Sydney-Team-Olympiasieger Lars Nieberg (Homberg), der wie Sören von Rönne (Neuendeich) als einziger den „Großen Preis“ des CSI zweimal gewonnen hat, sowie Lokalmatador Holger Wulschner (Groß Viegeln).
Insgesamt werden bei dem mit einem 350 000 Euro-Etat ausgestatteten Turnier 73 100 Euro Preisgeld vergeben, 25 000 davon im „Großen Preis“ am Sonntag. Im Preis der Deutschen Kreditbank (DKB) am Samstag, die als neuer Sponsor gewonnen werden konnte, sind 10 000 Euro ausgelobt. Dritter großer Höhepunkt ist traditionell das stimmungsvolle Mächtigkeitsspringen am Freitagabend. Neben diesen großen Prüfungen stehen viele Wettbewerbe für den Pferdenachwuchs und am Auftakttag auch Springen für die Reiter aus der Region auf dem Programm. Reitsport-Experten und Züchter dürfen sich zudem wieder auf das Springen gekörter Hengste aus ganz Europa und die Gala- Schau des Gestüts am Samstag freuen.
„Für Neustadt ist das ein ganz hochwillkommenes Ereignis und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor“, betonte Dr. Ulrich Gerber, Amtsdirektor von Neustadt/Dosse. Auch Landstallmeister Dr. Jürgen Müller, Chef des Gestüts, hob die Bedeutung des Hallen-Turniers für seine Einrichtung hervor. Nach dem wirtschaftlichen erfolgreichsten Jahr des Gestüts soll das Gelände in naher Zukunft auch Austragungsstätte größerer Sommerveranstaltungen werden. Klaus Weise
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