Sport: Auf Durchreise zu neuen Zielen
Der SC Magdeburg morgen in Bestbesetzung zum DHB-Pokalspiel in Potsdam
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Bogdan Wenta fand gestern schnell klare Worte. Gefragt, wie er den Stellenwert des DHB-Pokalspiels am Mittwoch beim 1. VfL Potsdam (19.30 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee) bemisst, sagte der Cheftrainer des Handball-Bundesligisten SC Magdeburg kurz und bündig, dass es darum gehe, „dort anzureisen, das Spiel zu gewinnen und zu sehen, dass sich niemand verletzt.“ Er wolle nicht arrogant klingen, schob Wenta nach, wenn er das so klar sage.
Wenta (44), ehedem beim FC Barcelona, TuS Nettelstedt und der SG Flensburg-Handewitt als Profi aktiv, war am gestrigen Morgen in seiner Funktion als Auswahltrainer Polens von zwei Länderspielen gegen Deutschland (34:29, 27:28) nach langer Autofahrt aus Kielce zurückgekehrt. Am gestrigen Nachmittag verschaffte er sich erst einmal im Mannschaftstraining des SCM einen Überblick.
Wenn nichts Unvorhergesehenes mehr geschieht, kommt der Champions- League-Sieger von 2002 morgen in Bestbesetzung nach Potsdam. Der polnische Rückraumkanonier Karol Bielecki wird ebenso spielen wie der zuletzt in Topform befindliche Torhüter Johannes Bitter, Kreisspieler Oliver Roggisch und nicht zuletzt Linksaußen Stefan Kretzschmar, der derzeit überlegt, ob er nicht doch noch für ein weiteres Jahr beim SCM verbleiben und dann seine bemerkenswerte Karriere beenden sollte.
Als der SC Magdeburg vor zehn Tagen in der Meisterschaft klar mit 39:27 beim TBV Lemgo gewann, taten sich für Leute vom Fach gleich neue Perspektiven auf. Einen von Konsequenz, Härte und Abgeklärtheit geprägten neuen Stil hatte etwa die „Frankfurter Allgemeine“ ausgemacht. Wenta bremst und preist das Kollektiv: „Wir haben sicher unsere Ziele, reden jedoch nicht viel darüber.“
In der Meisterschaft will der Vierte der Vorsaison zumindest wieder einen Podiumsplatz, der gleichbedeutend ist mit der Qualifikation für die Champions League. Im Mai möchte man wieder zum Final Four nach Hamburg, wo der DHB-Pokalsieger ermittelt wird. Während der vergangenen vier Jahre hat der SC Magdeburg dort nur einmal gefehlt, jedoch nie den Pokal gewinnen können.
Das Alltagsgeschäft, das in dieser Woche Konzentration auf die morgige Aufgabe in Potsdam und das anspruchsvolle Bundesliga-Heimspiel gegen FrischAuf Göppingen am kommenden Sonnabend verlangt , will gemeistert sein. Bleibt der SC Magdeburg, der 2600 Dauerkarten für die laufende Bundesliga-Saison abgesetzt hat, bis ins Frühjahr hinein sportlich im Trend, könnten an der heimischen Bördelandhalle in Stadtteil Cracau Bauarbeiten zur Kapazitätserweiterung beginnen. 12 000 Besucher sollen dort einmal Platz finden, derzeit erschöpft sich das Fassungsvermögen bei 8000. Es ist der ausdrückliche Wunsch des Vereins, sich noch einmal zu vergrößern. Morgen steht aber erst einmal in Potsdam die nächste Hausaufgabe an.
Thomas Gantz
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