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Hotel Mercure: Auf einen Snack in den 17. Stock

Das Mercure-Hotel will am Eröffnungswochenende des neuen Landtagsschlosses ausnahmsweise die 17. Etage für Besucher öffnen.

Von Katharina Wiechers

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Potsdam - Viele Potsdamer hätten sich in den vergangenen Jahren nach dem ehemaligen Restaurant im obersten Stockwerk des einstigen DDR-Interhotels erkundigt, sagte Mercure-Sprecherin Andrea Bashara den PNN. Deshalb habe sich Hoteldirektor Marco Wesolowski dazu entschieden, die Etage vorübergehend wieder zur gastronomischen Einrichtung zu machen. In den Räumen, die eigentlich seit ein paar Jahren Konferenzen vorbehalten sind, würden Tische aufgestellt und Getränke sowie Snacks serviert. Die Aktion beginnt am Freitag, dem 17. Januar, und endet am Sonntag, dem 19. Januar.

Das Hotel bewirbt das verlängerte Wochenende mit dem Motto „Erlebe Dein Mercure Potsdam City“. Nicht nur mit der Fahrt in den 17. Stock sollen Menschen angelockt werden, auch mit Sonderpreisen: Eine Nacht im Einzel- oder Doppelzimmer inklusive Frühstück kostet an jenen Tagen nur 49 Euro – also rund 40 Euro weniger als sonst.

Mit der Aktion will das Haus der seit Jahren laufenden Abrissdebatte entgegenwirken. Alle Brandenburger und Berliner sollen sich überzeugen können, wie lebendig das Haus ist, so Direktor Wesolowski. „Solange sich weder Grundstück noch Hotel im Besitz der Stadt Potsdam befinden, läuft hier der ganz normale Hotelbetrieb.“ Manche dachten, das Mercure sei bereits geschlossen. Das Gegenteil sei aber der Fall. „In den letzten Monaten haben wir mehrere Hunderttausend Euro in moderne Technik investiert, in der nächsten Zeit tauschen wie die Hotelbetten aus und nehmen die ein oder andere Renovierung vor. Wir lassen uns von den Politikern nicht einschüchtern“, sagte Wesolowski.

Damit spielte er auf die Pläne von Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und seinem Baudezernenten Matthias Klipp (Grüne) an. Diese wollen das Hochhaus im Lustgarten am liebsten kaufen und abreißen lassen. Allerdings ist noch unklar, von wem das Gebäude gekauft werden müsste. Im November hieß es, der bisherige Eigentümer habe das 17-stöckige Hotel an die US-amerikanische Starwood Capital Group verkauft. Doch nach PNN-Informationen ist dieser Deal immer noch nicht unter Dach und Fach. Von der Stadt heißt es nun dazu: „Wir haben im November Kontakt mit dem Insolvenzverwalter aufgenommen mit der Bitte, uns offiziell den neuen Eigentümer des Hauses zu benennen. Leider haben wir bislang noch keine Reaktion auf unser Schreiben erhalten.“

Wer auch immer der neue Eigentümer wird – ob er das Haus verkaufen wird, ist noch unklar. Zudem ist der Abriss politisch umstritten. Die Stadt hatte Sanierungsziele für das Grundstück ausgearbeitet, die Investitionen in das Gebäude möglichst unattraktiv machen sollten. Allerdings scheiterte diese Vorlage in der Stadtverordnetenversammlung. Die letzte Chance ist nun eine sogenannte Planungswerkstatt, auf die sich das Parlament einigen konnte. Diese soll Sanierungsziele für den Lustgarten erarbeiten. Im März findet das erste Treffen statt.

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