Homepage: Auf Fernsehen und Film konzentriert Neues HFF-Konzept für Medienwissenschaften
Wer in Potsdam das derzeit hochbegehrte Fach Medienwissenschaften studieren will, hat die Qual der Wahl. Die Universität und die Fachhochschule Potsdam kooperieren und vermitteln im Studiengang Europäische Medienwissenschaften einen weit gefassten Medienbegriff mit kulturwissenschaftlichen, philosophischen und ästhetischen Kontexten.
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Wer in Potsdam das derzeit hochbegehrte Fach Medienwissenschaften studieren will, hat die Qual der Wahl. Die Universität und die Fachhochschule Potsdam kooperieren und vermitteln im Studiengang Europäische Medienwissenschaften einen weit gefassten Medienbegriff mit kulturwissenschaftlichen, philosophischen und ästhetischen Kontexten. Die Hochschule für Film und Fernsehen Babelsberg (HFF) schlägt hingegen einen völlig anderen Weg ein. Zum Wintersemester wird der Masterstudiengang „Medienwissenschaft – Analyse, Ästhetik, Publikum“ eingerichtet, der das bereits bestehende Fach der Audiovisuellen Medienwissenschaft (Bachelor) ergänzen und vertiefen soll.
„Mit diesem Studiengang stehen wir einzigartig in der deutschen Hochschullandschaft da“, erklärt Prodekan Lothar Mikos. Ein Vorteil der medienwissenschaftlichen Ausbildung an der HFF sei die direkte Anbindung an eine Filmhochschule. Daraus ergebe sich eine medienpraktische Orientierung, die die Mitarbeit an empirischen Forschungsprojekten und beim Studentenfilmfestival „Sehsüchte“ einschließe.
Zugleich wird die medienwissenschaftliche Perspektive auf die Felder Fernsehen und Film konzentriert, sowie auf bestimmte Genres und Formate. „Geschichte von Film und Fernsehen, Populäre Unterhaltung, Sport und Medien, Kinder, Jugend und Medien" lauten die vier thematischen Schwerpunkte des neuen Studiengangs, die sich laut Mikos aus den Interessen von Studierenden, Medienanstalten und gesellschaftlichen Institutionen ergeben haben.
Nicht eigens behandelt werden Dokumentationen, Reportagen oder Nachrichten, da diese als Formen des klassischen Journalismus nicht zum Profil des Masterstudiengangs gehören. Das Studium zielt explizit nicht auf eine journalistische Ausbildung, sondern es will spezifische Fähigkeiten bei der Beratung, Planung und Konzeption in den Bereichen von Programmplanung und Formatentwicklung vermitteln.
Dafür wird neben der Lehre von analytischen Fertigkeiten zur Ästhetik und Dramaturgie von Filmen besonders auf die „Publikumsforschung“ gesetzt, ein schon fast traditioneller Schwerpunkt an der HFF, der unter anderem Studien zu „Big Brother“ und „Herr der Ringe“ hervorgebracht hat. Diese Studien, die methodisch an die vergleichsweise jungen Disziplinen der Soziologie und der Kommunikationswissenschaften anknüpfen, oder die zur Zeit laufende von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützten Studie zur „Geschichte des Sportfernsehens in der DDR“, repräsentieren einige aktuelle Forschungsschwerpunkte an der HFF.
Zum Wintersemester werden erstmals zehn Studenten für den neuen Master-Studiengang aufgenommen. Voraussetzung ist ein Bachelor Abschluss oder ein vergleichbarer Abschluss in einer gesellschafts- oder geisteswissenschaftlichen Disziplin. An das schriftliche Bewerbungsverfahren, das zum 31. 7. 2006 endet, schließt sich gegebenenfalls eine zweitägige Zugangsprüfung Ende August an.Babette Kaiserkern
Babette Kaiserkern
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