zum Hauptinhalt

Von Thomas Gantz: Auf Fortsetzung bedacht

Der 1. VfL Potsdam geht mit Selbstvertrauen in die am kommenden Wochenende beginnende Rückrunde. Der Verein will den Handball in der Stadt populärer machen

Stand:

Bitte recht freundlich. Der 1. VfL Potsdam könnte sich eigentlich bereits zur Halbzeit der Meisterschaft in der Handball-Regionalliga Nordost in der Pose des Gönners gefallen und den weiteren Gang der Dinge mit großer Gelassenheit auf sich zukommen lassen. Der Spitzenreiter hat im Herbst alle Spiele gewonnen, fünf Punkte Vorsprung und ein ausgezeichnetes Torverhältnis. Er verzichtet jedoch gänzlich auf Gesten der Herablassung gegenüber der distanzierten Konkurrenz und will einfach so weiterspielen wie in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres.

Einstweilen bleibt Gelegenheit, sich im Wettkampf für die im März und April anstehenden entscheidenden Spiele fit zu machen. Die zunächst im Wochenrhythmus zu absolvierenden Spiele gegen die Vertretungen aus Norderstedt, Hohn/Elsdorf und Neubrandenburg werden unter athletischem Hochdruck bestritten, damit auch im Frühjahr nach hinten heraus noch ordentlich gelaufen werden kann. Gesagt hat dies VfL-Trainer Peter Melzer, der damit rechnet, dass noch einige Spiele anstehen, in denen der jeweilige Gegner unter Aufbietung aller Mittel und Möglichkeiten versuchen wird, den Potsdamern mal wieder ein Misserfolgserlebnis zu verschaffen.

Derlei Gedankengänge haben im körperlich gespielten Mannschaftssport Handball immer ihren realistischen Hintergrund. Dennoch spricht der mit sportlicher Qualität gepaarte Wille aller Beteiligten zur Rückkehr in die 2. Bundesliga dafür, dass ein Großteil der Wegstrecke heran an das große Ziel bereits zurück gelegt wurde. Im Verein sieht man dies nicht anders und hat sich bereits im vergangenen Dezember über bestimmte strukturelle Dinge verständigt.

Der VfL Potsdam wird nach Lage der Dinge auch künftig ohne hauptamtlich tätigen Manager arbeiten (müssen). Trotz der im Zuge der Finanzkrise einzukalkulierenden Zurückhaltung der Sponsoren will er zusätzlich zum derzeitigen Saisonbudget in Höhe von 350000 Euro weitere Mittel in Höhe von 150000 Euro auftreiben. „Wir wissen, dass dies ein sehr anspruchsvolles Vorhaben ist“, wertet Teammanager Göran Böhm, der gestern für die kommende Spielzeit einen neuen Internetauftritt des Vereins und eine völlige Umgestaltung des Programmheftes in Aussicht stellte.

Der frühere Abwehrspieler sieht trotz anhaltenden Fehlens einer repräsentativen Spielstätte in der Perspektive gute Möglichkeiten, dem Handball in Potsdam zu gesteigerter Popularität zu verhelfen. Böhm: „Wir nehmen die Gegebenheiten an und wollen weiterhin durch Leistung auf uns aufmerksam machen. Einen anderen Weg kann es nicht geben.“

Zum Rückrunden-Auftakt am kommenden Sonntag bei der HG Norderstedt (Spielbeginn 16 Uhr) werden die Potsdamer in sehr guter Besetzung reisen können. Lediglich das Mitspielen Andrzej Bieganskis ist derzeit ungewiss. Der Linksaußen meldete sich mit einer Grippe vom Mannschaftstraining ab. Die zuletzt ebenfalls erkälteten Nico Harnge und Viktor Pohlack stehen dem VfL im Spiel beim Tabellenletzten wohl zur Verfügung.

Thomas Gantz

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })