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Landeshauptstadt: Auf Jobsuche

Das „Lehrstellenmobil“ war gestern in Potsdam

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Für Miriam Schmidt wird es jetzt ernst. Nach dem Abschluss der 10. Klasse möchte sie Bürokauffrau werden. Dafür werden gute Noten und eine tadellose Bewerbungsmappe verlangt. Miriam arbeitet momentan noch an beidem. Aus diesem Grund kam sie gestern früh mit ihrer blauen Bewerbungsmappe unter dem Arm in die Aula der Goethe-Gesamtschule in Babelsberg, um ihre Bewerbung von den Berufsberatern der Arbeitsagentur begutachten zu lassen – das „Lehrstellen“-Mobil der Arbeitsagentur Potsdam besuchte die Schule auf seiner aktuellen Tour durch die Region.

In der Aula der Schule wurden dazu an zehn großen Präsentationswänden insgesamt 480 offene Lehrstellen im Potsdamer Agenturbezirk vorgestellt. In Gruppen von bis zu zehn Personen erhielten die Schüler Tipps für ihre Bewerbungsmappen, konnten such aber auch über ihre Wunschberufe informieren. Wer Interesse an einer Lehrstelle hatte, konnte ein Merkblatt mit Informationen zum Unternehmen, Ausbildungsort und den Voraussetzungen für die Lehrstelle mitnehmen. Um allerdings die Adresse des Ausbildungsbetriebes zu erfahren, mussten die Schüler einen Anmeldebogen für eine Berufsberatung der Arbeitsagentur ausfüllen. Erst nachdem der Berufsberater in einem persönlichen Gespräch geprüft hat, ob der Bewerber für die Lehrstelle geeignet ist, können sich die Jugendlichen bewerben. „In der Regel möchten wir innerhalb einer Woche den Bewerbern die Adressen vermitteln“, so Vico Ulrich von der Arbeitsagentur.

Im letzten Ausbildungsjahr vermittelte die Arbeitsagentur nach eigenen Angaben die Hälfte aller Ausbildungsplätze in der Region. Doch obwohl es seit zwei Jahren mehr Ausbildungsplätze als Bewerber in Brandenburg gibt, haben im letzten Jahr 114 Jugendliche keinen Ausbildungsplatz gefunden. Für Manfred Pollnow aus der Führungsspitze der Arbeitsagentur gibt es dafür unterschiedliche Gründe: „Manche Jugendliche erfüllen die vorgegebenen Anforderungen nicht oder haben sich zu spät beworben.“

Auch Steven Tobianski hat sich bis jetzt noch nicht beworben. Er möchte eine Ausbildung zum tiermedizinischen Fachangestellten absolvieren. Zu Hause hat er acht Katzen – wahrscheinlich kommt daher seine Liebe zu Tieren. Auch viele Klassenkameraden wissen noch nicht, für welche Lehrstelle sie sich bewerben werden, sagt der Schüler.

Das zumindest ist bei Miriam Schmidt anders. Ihr Wunschberuf – Bürokauffrau – ist unter den angebotenen Stellen. Allerdings wird sowohl in Mathematik als auch in Deutsch die Note 3 gefordert. Jetzt ist der Moment, in dem sich die junge Schülerin über ihre Zensuren ärgert. „Man bekommt zu spät mit, dass man die Noten braucht.“ Aber Miriam will nicht aufgeben. Sie sagt: Für ihren Traumjob würde sie auch aus Potsdam wegziehen. Friederike Sophie Foitzik

Friederike Sophie Foitzik

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