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Neulich in der MENSA: Auf Sand gebaut

Neulich in der MENSA Die vielleicht spannendste Mensa in Potsdam ist und bleibt die der FH am Alten Markt. Nicht nur, dass hier das einzige auch nur irgendwie universitär wirkende Relikt in der Innenstadt sein Dasein fristet, und die Küche nebenbei noch von anrainenden Arbeitnehmern als Kantinenersatz genutzt wird, nein vor allem auch die Aussicht aus dem ersten Stock macht das Essen so abwechslungsreich.

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Neulich in der MENSA Die vielleicht spannendste Mensa in Potsdam ist und bleibt die der FH am Alten Markt. Nicht nur, dass hier das einzige auch nur irgendwie universitär wirkende Relikt in der Innenstadt sein Dasein fristet, und die Küche nebenbei noch von anrainenden Arbeitnehmern als Kantinenersatz genutzt wird, nein vor allem auch die Aussicht aus dem ersten Stock macht das Essen so abwechslungsreich. Der Blick schweift weit über das ehemalige Schlossareal, vorbei am Marstall des Filmmuseums, dem monolithischen Turm des Hotels bis hin zum „Kreml“ auf dem Brauhausberg. Dahinter die dramatische Wolkenbildung des vor sich hin dümpelnden Sommers. Genau die Kulisse, die man beim Gedankenbaumeln zu Tisch braucht. Auf dieser Bühne könnte sich viel abspielen, doch meist bleibt sie leer. Schaut man genau hin, eröffnet sich nur eine öde Brache der vielleicht irgendwann einmal Wirklichkeit werdenden Schlossbaustelle. Vor allem viel Sand und Unkraut ist zu sehen, dazwischen Löcher, die sich immerhin als archäologische Ausgrabungen entpuppen. Aber hier wird es doch spannend. Neulich fand man ein totes Pferd, morgen vielleicht schon römischen Bäder – und die Geschichte der Römer muss neu geschrieben werden. Wenn man direkt nach unten blickt, kommt das Aufregendste. Die Gruben haben sich bis an das Fundament des FH-Gebäudes heran gefressen. Die Stützen des freischwebenden Vorbaus stehen nun auf einem Boden, der wenige Zentimeter weiter jäh in ein tiefes Loch abstürzt. Der lockere Sandboden ist zwar fachmännisch abgestützt, das Ganze macht aber nicht wirklich einen stabilen Eindruck. Bei der nächsten Gewitterflut schon könnte alles unterspült werden und knacks, weg wäre der Vorbau. Wer weiß, vielleicht will jemand den geplanten Abriss des Gebäudes ja beschleunigen?! W. Kotti

W. Kotti

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