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Sport: Auf Schlag über neue Olympiastrecke

Sechs Potsdamer gehören zur deutschen Ruder-Flotte bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Peking und hoffen auf Medaillen – oder mehr

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Von der Ersatz- zur Schlagfrau: Rebekka Klemp von der Potsdamer Ruder-Gesellschaft führt in der kommenden Woche in Peking den deutschen Doppelvierer als Schlagfrau in die Junioren-WM-Rennen, nachdem sie vor Jahresfrist in Amsterdam zwar dabei, letztlich aber zum Zuschauen verurteilt war. „Ich bin sehr glücklich, es diesmal auch ins Boot geschafft zu haben“, erzählte die aus Brieselang stammende 17-Jährige, die am Seekrug von Uta Salomon trainiert wird, 2002 an die Potsdamer Sportschule kam und dort im kommenden Schuljahr die 12. Klasse besuchen wird.

Im Doppelvierer, der auf der Olympiastrecke 2008 als Titelverteidiger an den Start geht, gibt Klemp den Takt für Claudia Schiwy (Neubrandenburg), Clara Karches (Mainz) und Mareike Adams (Wetzlar) vor. „Wir sind alle gut auf die WM vorbereitet und hoffen nun auf eine Medaille. Wobei es natürlich cool wäre, wenn wir Gold holen würden“, meinte Rebekka Klemp unmittelbar vor dem Abflug der deutschen Flotte aus dem letzten vierwöchigen Trainingslager in Berlin-Grünau nach Fernost. „Das ist schon eine kleine Weltreise, auf die wir uns alle freuen.“

Mit Madleen Kurpiela und Sandra Etzold bereiten sich derzeit auch zwei Riemen-Ruderinnen vom Potsdamer Seekrug in Peking auf die am 8. August beginnenden Junioren-WM vor. „Unser Kampfziel ist der Titel, und der ist auch drin“, meint Madleen Kurpiela, die erstmals bei einem Weltchampionat rudert und ihren Platz im Achter sicher hat, während ihre PRG-Kameradin im Trainingslager Grünau zur Ersatzfrau wurde. „Die Zeiten, die wir zuletzt ruderten, sahen im Vergleich zu den letzten beiden Jahren sehr gut aus“, meint Kurpiela. Erst vor Weihnachten 2006 stiegen sie und Etzold von den Skullerinnen – die jeweils zwei Ruder durch das Wasser ziehen – zu den Riemenruderinnen um. „Ab Februar haben wir dann richtig ernst gemacht. Die Konkurrenz im Skullbereich war im Verein zu groß, so dass wir da keine Chance sahen“, erzählte Kurpiela, die im Achter die Position sieben einnimmt. „Ich sitze auf Co-Schlag. Das heißt, ich übernehme den Takt unserer Schlagfrau und ziehe links durch.“

Den Deutschland-Achter der jungen Männer auf Sieg-Kurs bringen will ebenfalls ein Potsdamer: Ben-Jack Drese. Der 17-Jährige stammt aus Plaue und wechselte 2003 vom Rollsitz an die Steuerseile. 2005 auf dem Brandenburger Beetzsee steuerte Drese den deutschen Vierer zu JWM-Gold, im vergangenen Jahr den Achter zu JWM-Silber. „Diesmal ist wieder Gold unser Kampfziel“, meinte der 1,71 Meter große Schüler. „Das Boot läuft gut, beim letzten Relationsrennen waren wir besser als der Doppelvierer und der Vierer ohne Steuermann.“ Der letztjährige Achter sei physisch etwas stärker gewesen, meint Drese. „Dafür ist unser jetziger Achter technisch stabiler.“

Auch im deutschen Doppelvierer der Männer, der in China vom Potsdamer Coach Steffen Becker betreut wird, kommt der Schlagmann von der Potsdamer Ruder-Gesellschaft, und Marcel Vollgold rudert ebenfalls erstmals bei einer WM. „Es sieht gut aus und ich denke, eine Medaille wird für uns drin sein. Vorher vom Titel zu sprechen wäre zu vermessen“, glaubt der 18-Jährige, der in der Nähe des Babelsberger Filmparks zu Hause ist. „Dass wir auf der neuen Regattstrecke rudern, ist schon etwas Besonders, vor allem, weil wir daheim am Seekrug einige heiße Olympia-Anwärter für Peking haben.“ Mit Tim Bartels hat Steffen Becker einen weiteren Potsdamer dabei, der 2006 mit dem Vierer Weltmeister wurde, diesmal aber noch nicht ganz sicher „an Bord“ ist. „Ob Tim im Boot sitzt oder Ersatzmann sein wird, werden erst letzte Vergleiche in Peking ergeben“, kündigte der Trainer an, während Bartels, der in Potsdam das Einstein-Gymnasium besucht, weiter hofft: „Ich bin in guter Verfassung und will es wieder wissen.“

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