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Einsatzfreudiger Kreisspieler. Alexander Urban (Mitte) warf am Freitagabend gegen Emsdetten insgesamt fünf Tore.

© Olaf Möldner

Von Thomas Gantz: Auf schmalem Grat

VfL-Handballer forderten Emsdetten beim 33:35/Christian Pahl und Ariel Panzer nahmen Abschied

Stand:

Mehr Gegentore kassierte der TV Emsdetten im bisherigen Saisonverlauf nur Ende November, als er beim VfL Bad Schwartau knapp mit 34:35 unterlag. Über die Qualität der sportlichen Leistung des VfL Potsdam beim am vergangenen Freitagabend mit 33:35 (16:18) verlorenen Heimspiel gegen den Tabellenzweiten der 2. Handball-Bundesliga Nord ist somit schon viel gesagt (PNN berichteten). Die Gastgeber gingen in ihrem abschließenden Heimspiel vor 400 Zuschauern in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee noch einmal an ihre Grenzen.

Zu weiterem Punktezuwachs reichte es allerdings nicht. Emsdetten kontrollierte die Partie und hatte sie dank bemerkenswertem Positionsangriffsspiels schon vorentschieden (22:28/43.). Der VfL steigerte sich in der Schlussviertelstunde jedoch und wäre vielleicht sogar noch zum Unentschieden gekommen, wenn Philipp Barsties und Lasse Kohnagel in der Endphase ihre guten Tormöglichkeiten zu Treffern hätten nutzen können. Neben dem neunfachen Torschützen Enrico Bolduan überzeugten im Feldspiel der sehr wurfsichere Linksaußen Florian Schugardt (sieben Treffer) und der einsatzstarke Kreisspieler Alexander Urban, der fünf Tore warf.

Vor der Partie wurden die beiden verdienstvollen Torhüter Christian Pahl und Ariel Panzer verabschiedet. Die beiden kongenialen Typen, die sich während der vergangenen zwei Jahre bestens ergänzten, reagierten ganz unterschiedlich auf die Zeremonie. Während Panzer, der sich als Berufssportler noch nie sonderlich um entsprechende Formalitäten scherte, sich noch einmal an den Huldigungen der Fans erfreute, störte sich Christian Pahl daran, dass nicht der Vereinsvorstand, sondern Trainer Peter Melzer und Teambetreuer Uwe Janke die Verabschiedung vornahmen. „Hätten sich die beiden nicht etwas einfallen lassen, wäre heute wohl gar nichts passiert. Mich macht dies traurig, zumal der Verein wusste, dass ich zum Füchse-Spiel am 21. Mai bereits im Urlaub bin“, sagte der scheidende VfL-Mannschaftskapitän, der mit einer kurzen Unterbrechung insgesamt zehn Jahre für den VfL Potsdam im Männerbereich im Tor stand und vor drei Tagen bis in die Nacht hinein mit den Mitspielern und Anhängern die erfolgreichste Saison der VfL-Vereinsgeschichte feierte. Pahl: „Ich bin sehr gespannt, welchen Weg der VfL künftig gehen wird. Ich habe das Gefühl, dass der Grat, auf dem wir uns bewegen, sehr schmal geworden ist.“

Tatsächlich ist die wirtschaftliche Situation beim VfL angespannt. Finanzielle Mittel für externe Verstärkungen stehen derzeit nicht zur Verfügung. Am morgigen Dienstag begibt sich der Verein erst einmal in das wohl entscheidende Vertragsgespräch mit Peter Melzer. Nach und nach, so die Vorstellungen des Trainers, sollen dann auch die anderen noch offenen Personalien geklärt werden.

Oberliga Berlin/Brandenburg: SV Lok Rangsdorf - VfL Potsdam II 27:30.

Thomas Gantz

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