Landeshauptstadt: Auf Sternensuche am Himmel und auf Erden
1. Nacht der Offenen Kirchen zog mehr als 5000 Besucher in 18 Gotteshäuser / Wiederholung möglich
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1. Nacht der Offenen Kirchen zog mehr als 5000 Besucher in 18 Gotteshäuser / Wiederholung möglich Sterne leuchten vom dunklen Himmelszelt. Sie stehen für Unendlichkeit, laden zum Träumen ein. Nicht zuletzt stehen sie für Wünsche. – Sonnabendnacht luden Potsdamer Kirchen aller Konfessionen Christen und Nichtchristen zur ersten Nacht der Offenen Kirchen unter dem Thema „Sternenzeit“ ein. 16 Gemeinden aus allen Himmelsrichtungen der Stadt sowie Geltow und Sacrow öffneten ihre Kirchentüren. „Das Experiment ist aufgegangen“, sagt Stadtkirchenpfarrer Markus Schütte erleichtert, der bereits an eine Fortsetzung im nächsten Jahr denkt. Dabei hatten es so manche Gemeinden allein ihres Standortes wegen nicht einfach, etwa die Sternkirche. Auch das dortige Stadtteilfest sorgte für Konkurrenz. Dabei war für Besucher alles liebevoll mit Blumen geschmückt und kleine Tische mit Wasser und Brot gedeckt. Zur selben Zeit eröffnen Liane Wunderlich an der Orgel und Marjke Peters mit dem Akkordeon den Abend in der Versöhnungskirche im Kirchsteigfeld. Gut 28 kleine und große Zuhörer lauschten frohen Weisen Johann Sebastian Bachs und León Boellmanns. Per Pedales ging''s ins Zentrum, der sinkenen und tief orangefarbenen Sonne entgegen. „Heute: Offene Kirche“ stand auf dem Schild vor der Martin-Luther-Kapelle in der Waldstadt. Der Garten und das kleine hölzerne Gotteshaus waren mit bunten Lichterketten geschmückt. Innen sang in heimeliger Atmosphäre ein kleiner Chor mit Klavierbegleitung. Gut zwanzig ältere Frauen und Männer summten mit. Ein durchweg liebevoll und persönliches Angebot erwartete die nächtlichen Besucher: Unter dem Sternenzelt der Sacrower Kirche fanden Andachten statt. Verborgene Orte gab es in der Friedenskirche zu entdecken, wie die Sigismund-Kapelle, die heute als Sakristei genutzt wird. Im Kirchenschiff zog ein aus zirka 250 Teelichtern zusammengestellter Stern die Aufmerksamkeit auf sich. Dazu erklangen Melodien der italienischen Frührenaissance. Neben einem vielseitigen musikalischen Angebot gab es beispielsweise in der Französisch-reformierten Kirche Informationen zu Sternzeichen in der Bibel. Auch fanden Meditationen und Andachten statt, wie im Fackelschein auf dem Portikus der St. Nikolaikirche. Die Nikolaigemeinde feierte gestern mit einem Festgottesdienst die Einweihung ihrer neuen Altarorgel, einem Geschenk der Trinitatisgemeinde in Altenessen. Viele Menschen genossen die spätsommerliche Nacht mit bewölktem Himmel. Allein fünf bis 6000 auf Entdeckungsreise zwischen den Kirchen, so Schütte. Manche verweilten an einem Ort, andere suchten die zahlreichen Angebote zu nutzen, was auf Grund von unbekannten und veränderten Anfangszeiten oft schwierig war. Einige liehen sich gegen Pfand einen Drahtesel von „Potsdam per Pedales“. Manch einer schloss sich der geführten Radtour von der Babelsberger Friedrichskirche zum Gotteshaus am Neuendorfer Anger, vorbei an der Oberlinkirche, der Pfarrkirche St. Antonius zur Kapelle in Klein Glienicke an. Weiter ging''s über die Glienicker Brücke zur Schlussandacht vor dem aufgebauten Turmbogen der Garnisonkirche in der Breite Straße. Gut 200 Menschen kamen zur Andacht, andere räumten bis zum frühen Morgen ihre Kirchen auf. U. Strube
U. Strube
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