Ausbildungsplätze für Menschen mit Behinderung: Auf Talentsuche
Stefan Engelbrecht über Vorbilder für die Inklusion
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Potsdam - Es kann nicht immer nur um Effizienz und Leistungssteigerung im Beruf gehen. Das Menschliche darf nicht auf der Strecke bleiben. Wie das zum Beispiel geht, hat jetzt das Hotel am Großen Waisenhaus in Potsdam unter Beweis gestellt. Am Montag fing dort eine Jugendliche, die seit der Geburt annähernd taub ist, ihre Ausbildung an. Sie kümmert sich in den kommenden zwei Jahren um die Gäste, serviert das Frühstück und mehr. Wichtig sei ihm die Motivation der Lehrlinge, sagt Geschäftsführer Dieter Dudeck. Und dass man die Stärken des Mitarbeiters herauskitzeln und unterstützen muss. Das ist gelegentlich gar nicht so einfach. Und manchmal entdeckt man eben erst später verborgene Talente, sei es nun etwa die Zuverlässigkeit oder die Freundlichkeit im Umgang mit Kunden. Inklusion, so wie sie vom der UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) vorgegeben ist, bedeutet eben auch, auf den einzelnen Mitarbeiter und Menschen einzugehen und ihm eine faire Chance zu geben. Nur dann kann Gleichberechtigung in diesem schwierigen Bereich funktionieren. Ein Hoffnungsschimmer: In Brandenburg suchten 115 Menschen mit Behinderung eine Ausbildung. Die meisten hatten Erfolg.
Stefan Engelbrecht
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