Turbine Potsdam schlug gestern Bad Neuenahr 8:0 Von Michael Meyer Frauenfußball-Bundesliga-Spitzenreiter 1. FFC Turbine Potsdam hat zur alten Torgefahr zurückgefunden – gestern wurde der SC 07 Bad Neuenahr mit 8:0 (3:0) besiegt. Vor 680 Zuschauern rehabilitierten sich die Potsdamerinnen im heimischen Karl-Liebknecht- Stadion damit für die schwache Vorstellung beim 1:0 vor einer Woche an gleicher Stätte gegen Saarbrücken. Nur in den ersten zwanzig Minuten konnte der Tabellen-Siebente wirklich gegenhalten. Da lief bei Turbine noch nicht viel zusammen. Um so erlösender das 1:0. Anja Mittag setzte sich nach Zuspiel Petra Wimberskys links bis in den Strafraum durch und passte zu Jennifer Zietz, die flach einnetzte (26.). Als kurz darauf Viola Odebrecht einen Fehler von Gäste-Torfrau Jasmin Paganetti mit einem Fernschuss ins leere Gehäuse bestrafte (30.) und Conny Pohlers nach einem Odebrecht-Pass ihren Sololauf mit dem 3:0 beendete (37.), war die Partie bereits entschieden. Daran änderte auch Bad Neuenahrs kurze Druckperiode unmittelbar nach Wiederanpfiff nichts. Im Gegenteil, eine gute Viertelstunde vor dem Abpfiff kam die Turbine-Tormaschine auf Touren. Anja Mittag setzte sich nach Odebrecht-Zuspiel im Laufduell gegen Marina Imminghofen und Paganetti durch (74.). Dann bediente Mittag von links Wimbersky zum 5:0 (81.) und Zietz zum 6:0 (83.), netzte Annelie Brendel zu ihrem ersten Saisontor ein (89.) und nutzte Odebrecht ein weiteres Mittag-Zuspiel zum 8:0-Endstand. „Das war bitter. Am Ende zeigte unsere Mannschaft Auflösungserscheinungen, ich habe den Schlusspfiff regelrecht herbeigesehnt“, gestand nach der Partie Bad Neuenahrs Trainerin Doreen Meier, während Duisburgs Coach Jürgen Krust als „Spion“ befand: „Ein jederzeit verdienter Sieg.“ Einen tiefen Eindruck bei Krust erhofft sich auch Turbine-Trainer Bernd Schröder, dessen Elf nächsten Sonntag nach Duisburg muss und Bad Neuenahr in zwei Wochen erneut im DFB-Pokal empfängt. „Das war heute das erste von drei Endspielen vor der Winterpause. Wir müssen nun auch die anderen gewinnen; schon aufgrund unserer wirtschaftlichen Situation“, so Schröder. Ein Teil des Potsdamer Saisonetats von 320 000 Euro ist noch nicht gesichert, obwohl gestern drei weitere Sponsoren unterschrieben (PNN berichteten). Entsprechende kritische Äußerungen Schröders in der Öffentlichkeit nach dem WM-Triumph der Nationalelf erzeugten Groll beim DFB. Nun soll der erfahrene Trainer bis zum heutigen 1. Dezember schriftlich dazu Stellung nehmen. Turbine Potsdam: Angerer; Kuznik, Makowska, Liepack; Omilade (72. Brendel), Odebrecht, Hingst (78. Becher), Wimbersky; Zietz, Pohlers (72. Machalett), Mittag.
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