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Landeshauptstadt: Auf Wunsch auch Hausbesuche

Nachfrage beim Pflegestützpunkt seit 2010 verdoppelt / Kein zweiter Stützpunkt geplant

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Nauener Vorstadt – Noch ist Potsdam laut Verwaltungsangaben bundesweit die zweitjüngste Landeshauptstadt. Das wird sich aber ändern: Bis 2020 werde der Anteil der Über-65-Jährigen stark zunehmen, sagt Sozialfachbereichsleiterin Anke Latacz–Blume. Für die gleichzeitig wachsende Zahl Pflegebedürftiger gibt es seit mehr als zwei Jahren den Pflegestützpunkt in der Jägerallee. Dort können sich Betroffene und ihre Angehörigen zu Hilfsangeboten informieren.

Die Einrichtung von Stadtverwaltung und Innungskrankenkasse (IKK) wird den Angaben zufolge immer öfter in Anspruch genommen: Von durchschnittlich 62 Anfragen pro Monat 2010 verdoppelte sich die Zahl der Kontakte auf 121 im ersten Quartal dieses Jahres, wie die Mitarbeiterinnen der Einrichtung am gestrigen Mittwoch bei einem Besuch der SPD-Bundestagsabgeordneten Andrea Wicklein berichteten.

Pflegeberaterin Manuela Brockmeier von der IKK, die gemeinsam mit ihrer Kollegin, der Sozialberaterin Nancy Bauer, Interessenten auch zu Hause besucht, erklärte, dass zunehmend der Wunsch nach ambulanter Betreuung bestehe. Auch Fragen, wie Antragsverfahren für Pflegestufen ablaufen oder Pflegehilfsmittel finanziert werden können, würden häufig gestellt. „So hatte ich heute ein anderthalbstündiges Gespräch, um Leuten zu helfen, ihren Widerspruch gegen die Ablehnung einer Pflegestufe zu formulieren“, berichtete Brockmeier aus ihrem Alltag.

Ein zweiter Pflegestützpunkt soll zum aktuellen, der kürzlich in einer landesweiten Evaluation der insgesamt 19 Einrichtungen gut abschnitt, aber nicht dazukommen, sagte Sozialdezernentin Elona Müller-Preinesberger (parteilos) auf Nachfrage Wickleins. Der logistische Aufwand dafür sei zu groß. Stattdessen sollten Hausbesuche ausgeweitet und die vorhandene Infrastruktur genutzt werden, bald wohl mit mehr Personal. Genaueres stünde aber noch nicht fest. Die SPD-Abgeordnete Wicklein sah sich durch ihren Besuch darin bestätigt, dass die 2008 von der Bundesregierung beschlossenen Pflegestützpunkte wichtig seien, da Bedarf fachkundiger Beratung zu diesem Thema bestehe. Holger Manigk

Holger Manigk

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