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Landeshauptstadt: Aufatmen am Neuendorfer Anger: Engels-Straße endlich fertig

Neue Leitungen, neue Straße mit Bäumen und Parktaschen / Protest: „Kostenbescheid = Widerspruch“

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Babelsberg – Die Anwohner am Neuendorfer Anger können aufatmen: Die Umleitung über den idyllischen Kirchplatz wegen der Bauarbeiten in der Friedrich-Engels-Straße haben seit gestern Mittag ein Ende. Um 13 Uhr wurde das rote Band zur Freigabe der Straße durchschnitten.

„Die Leute haben mich immer wieder gefragt, wann die Sperrung endlich aufgehoben wird“, berichtet Ulrich Mehlmann, Abteilungsleiter für Straßenwesen im Bauministerium. Mehlmann ist selbst Babelsberger, und er könne die Folgen dieser Sperrung aus eigener Erfahrung ermessen. Zuvor hatte der Bau einer über eine Million Euro teuren Brücke über das Nutheflüsschen die Straße bereits für anderthalb Jahre blockiert.

Das Land finanziert den Abschnitt zwischen Nuthestraße und Daimlerstraße mit 165 000 Euro. Insgesamt kostete das Straßenstück 500 000 Euro. Fördermittel gibt es für die Regenwasserleitung, für die Fahrbahn, für den Radfahrstreifen und den Gehweg sowie für die Baumpflanzungen. „Das Teuerste liegt unter der Erde“, sagt Torsten Küßner. Dem Ingenieur der Firma VIC oblag die Koordination der Baumaßnahmen. So erwies sich die Verlegung der Regen- und Schmutzwasserleitung als kompliziert. Um diese Gefälleleitungen unterbringen zu können, musste eine Abwasserdruckleitung „gedükert“, das heißt unterhalb vorbeigeführt, werden. Einige Schächte mussten die Rohrverleger in Handarbeit vermauern. Neu ist ebenfalls die durchgehende Dachentwässerung mit Anschluss an die Regenwasserleitung. Vorher floss das Regenwasser auf die Straße und unterspülte teilweise die Gehwege.

Auf 258 Metern Länge erfolgte der Ausbau der nun 6,50 Meter breiten Straße, Radfahrer erhalten auf beiden Seiten einen markierten Streifen. 19 neue Parkbuchten in Natursteinpflaster entstanden. Bei der Anlage der Parkbuchten verwendete die ausführende Firma „Bestbau“ teilweise die vorhandenen alten Borde. Das Großpflaster musste nicht neu gekauft werden, denn es stammt aus dem Lagerbestand der Stadt.

Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz hob vor Ort besonders hervor, dass die „Gefahrenkurve“ etwa in der Mitte des Abschnitts durch eine günstigere Straßenführung nun entschärft sei. Durch das Entfernen der Straßenbahnschienen sei ein weiterer Gefahrenpunkt beseitigt worden.

Am Rande der Freigabe protestierten Falk Richter, der nach eigenem Bekunden an der „Gefahrenkurve“ wohnt, und Jörn Trauer, dem das Haus Nummer 53 in Erbpacht gehört. Trauer kritisierte, dass ein Ahorn gefällt worden sei, in dem sich das Nest einer brütenden Ringeltaube befand. Den Umfang der Arbeiten nennen die Protestierer „Geldverschwendung“. Auf einem Pappschild kündigte Trauer schon jetzt an: „Kostenbescheid = Widerspruch“. Günter Schenke

Günter Schenke

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