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Kreativzone hilft Offensivabteilung. Turbine-Stürmerin Jessica Wich (links) mit Potsdams Neuzugang Fatmire Bajramaj, deren Pässe sie für Tore nutzen will.

© Manfred Thomas

Von Michael Meyer: Aufatmen nach Treffer mit links

Jessica Wich ist auf dem Weg zu alter Torgefahr und will das auch am Sonntag daheim gegen Essen-Schönebeck mit Turbine Potsdam zeigen

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Jessica Wich hat ein großes Ziel: Die U20-Weltmeisterschaft 2010 im eigenen Land. Dann will sie für Deutschland stürmen. Um sich bei DFB-Trainerin Maren Meinert dafür immer wieder in Erinnerung zu bringen, gibt die 19-Jährige ordentlich Gas für Turbine Potsdam. Ihr gelang zwar am vergangenen Sonntag im Spitzenspiel beim FCR Duisburg (2:2) mit ihrem schwächeren linken Fuß erst ihr zweites Saisontor, „aber das war eine große Erleichterung“, gesteht die Fränkin, die vor zwei Jahren vom Zweitligisten SC Regensburg an die Havel gekommen war und in ihrem ersten Bundesligajahr mit 13 Toren gleich treffsicherste Potsdamerin war, ehe sie im Spieljahr darauf in ein Leistungsloch geriet und nur vier Tore zum Deutschen Meistertitel beisteuern konnte. „Da war ein bisschen der Wurm drin. Jetzt habe ich endlich wieder getroffen, und noch dazu in einem so wichtigen Spiel“, so Wich. „Schade, dass wir am Ende nicht gewonnen haben, denn wir waren in Duisburg die bessere Mannschaft.“

Dieser Sieg soll nun am Sonntag her, wenn Turbine den Tabellen-Neunten SG Essen-Schönebeck empfängt. Dann will Jessica Wich dazu beitragen, dass die Potsdamerinnen mit derzeit 19 Treffern ihrem Ruf als torgefährlichsten Frauen-Bundesligisten weiter gerecht werden. „Wobei es mir, so lange unsere Mannschaft Tore schießt, letztlich egal ist, wer trifft“, meint der Schwarzschopf, der neben dem Fußball derzeit bei Pro Potsdam zur Immobilienkauffrau ausgebildet wird. In dieser Woche schwitzt die Stürmerin öfter als sonst üblich für ihren Verein, denn Chefcoach Bernd Schröder hat noch einmal das Training angezogen und drei zusätzliche Übungseinheiten auf dem Programm. „Das ist ganz schön hart“, gesteht Jessica Wich, die sich aber durchbeißen will. Schließlich spürt sie sportlichen Aufwind – und den will sie nutzen.

Ihre zurückgewonnene Torgefährlichkeit macht Jessica Wich auch an Turbines Neuzugängen Fatmire Bajramaj und Nadine Keßler fest. „Es macht Spaß, mit den beiden zusammen zu spielen, denn sie beide sind nicht nur stark am Ball, sondern füttern mich auch mit guten Zuspielen“, erzählt sie. Bernd Schröder bestätigt das: „Unsere neue kreative Zone kommt Jessica zugute.“ Seine Stürmerin habe im Training viel an sich gearbeitet. „Sie hat sich wieder gefestigt und ist wieder mehr von ihren Fähigkeiten überzeugt“, erklärt der Coach, der auch am kommenden Sonntag auf ihre Offensivfähigkeiten setzt. Den Raum für torgefährliche Aktionen könnte die wuselige Strafraumspielerin bekommen, „denn Essen ist eine fußballerisch gute Mannschaft, die sich nicht nur hinten rein stellt, sondern mitspielt“, so Schröder.

Der Coach warnt ausdrücklich vor dem Team seines Amtskollegen Ralf Agolli. „Essen-Schönebeck hat Potenzial und ist besser, als es der momentane Tabellenplatz aussagt“, sagt er und nennt als Leistungsträger der SG neben der Ex-Nationalspielerin Melanie Hoffmann (34) auch die derzeit dritte A-Auswahl-Torhüterin Lisa Weiß (21) und die U17-Auswahlstürmerin Kyra Malinowski (16). „Das wird kein Spaziergang für uns“, glaubt Schröder, der neben der Langzeitverletzten Isabel Kerschowski übermorgen auch auf die mit einem Bluterguss im linken Oberschenkel pausierende Corina Schröder verzichten muss. Jessica Wich signalisiert währenddessen: „Ich bin weiter fit.“ Und sagt: „Spielpraxis bei Turbine ist für mich auch wertvoll hinsichtlich der U20-WM.“

Anpfiff ist am Sonntag um 14 Uhr.

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