Landeshauptstadt: Aufkleber gegen Diebe
Piktogramm-Aufkleber sollen Kriminalitätsstatistik bei Diebstählen aus parkenden Autos weiter senken
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Navigationssysteme, hochwertige Autoradios sowie Handtaschen, Handys oder Portmonees, die für jedermann sichtbar in geparkten Autos liegen, sind eine große Verlockung für Diebe. Seit gestern sollen Aufkleber mit dem Titel „Stopp dem Diebstahl“ denjenigen Autofahrern und Stadtbesuchern einen Denkanstoß vermitteln, die gerne mal ihre Wertsachen in geparkten Autos zurück lassen. Erste Aufkleber wurden am Nachmittag in der Hegelallee geklebt.
Die Aufkleber stellt die Organisation für Kriminalitätsopfer und deren Familien, Weißer Ring, zur Verfügung. „Mit den Piktogrammen wollen wir die Zahl der Diebstähle aus Autos senken und parkende Autofahrer auf diese Art von Kriminalität aufmerksam machen“, sagte Bodo Schacht, Polizeioberkommissar des Sachgebietes Prävention von der Polizeiwache Mitte.
Aus der Kriminalitätsstatistik des Schutzbereiches Potsdam geht hervor, dass im Vergleich zum Vorjahr die Zahl solcher Diebstähle von Januar bis Juni dieses Jahres bereits um die Hälfte zurückgegangen ist. „Wir haben schon länger mit verschiedenen Möglichkeiten, wie der Verteilung von Handzetteln, auf diese und andere Formen von Kfz-Kriminalität aufmerksam gemacht. Laut Statistik scheint es sich bewährt zu haben“, so Schacht. Dennoch wolle der Polizeischutzbereich zusammen mit der Stadtverwaltung die Kriminalitätsrate weiter senken. „Die Bürger sollen sehen, dass die Stadt dabei mit der Polizei Hand in Hand arbeitet“, sagte Ursula Löbel, kommissarische Leiterin der Geschäftsstelle Sicherheitskonferenz.
Von der Idee bis zur Umsetzung habe die Arbeitsgruppe Kraftfahrzeuge (AGKfz) im Schutzbereich Potsdam unter Leitung von Lars Brückner etwa zwei Monate gebraucht. „Bisher gab es solche Hinweise nicht“, sagte Ursula Löbel. Insgesamt würden zunächst etwa 100 Parkschein-Automaten im Innenstadtgebiet von Mitarbeitern des Ordnungsamtes beklebt. Nach der Innenstadt sollen in naher Zukunft auch die Parkautomaten im Stadtgebiet Babelsberg folgen.
Ob die Piktogramme sinnvoll sind und von Bürgern anerkannt werden, ist noch unbelegt: „Wir müssen die Diebstähle weiter beobachten und mit aktuellen Statistiken vergleichen, erst dann kann man die Wirksamkeit der Aufkleber einschätzen“, betonte Bodo Schacht. Auch müssten Schmierereien mit Graffiti und Edding in Betracht gezogen werden, die die Aufkleber schnell in ihrer Wirksamkeit beeinflussen könnten. „Damit müssen wir leider leben“, sagte Polizeikommissar Marco Holz, Revierpolizist in der nördlichen Innenstadt.
Das Ehepaar Vietz, das gestern in der Hegelallee mit einem Corsa parkte, schließt auch schon mal ihre Wertsachen in den Kofferraum ein. „Ich würde auf solch einen Hinweis nicht achten. In der Hektik kommen die Aufkleber in der Größe nicht zur Geltung, sie müssten schon größer sein“, sagte Jens Vietz. Eine Passantin: „Es gibt unnötigere Dinge als diese Aufkleber. Sie beugen Diebstähle vor und tragen zu mehr Sicherheit bei.“
Diana Krüger
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