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Landeshauptstadt: Aufruf zum Azubi-Streik am Klinikum „Ernst von Bergmann“ will Gewerkschaft umgehen

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat mehr als 100 Azubis des städtischen Klinikums „Ernst von Bergmann“ für den heutigen Dienstag zum Streik aufgerufen. Der Ausstand soll von 6 bis 23 Uhr dauern.

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Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat mehr als 100 Azubis des städtischen Klinikums „Ernst von Bergmann“ für den heutigen Dienstag zum Streik aufgerufen. Der Ausstand soll von 6 bis 23 Uhr dauern. Grund: Das Klinikum habe in der laufenden Tarifauseinandersetzung noch immer kein neues Angebot vorgelegt, so Verdi. Um 9 Uhr ist eine Kundgebung am Platz der Einheit geplant.

Verdi fordert die rückwirkende Anwendung des Tarifvertrages für Azubis im öffentlichen Dienst. Das letzte Angebot der Geschäftsführung sehe nur eine gestaffelte Anpassung an diesen Vertrag vor, ohne rückwirkende Erhöhung für das vergangenen Jahr. Verdi-Verhandlungsführer Maik Zigann sagte: „Gemessen am Jahresumsatz und den wirtschaftlichen Ergebnissen des Klinikums sind unsere Forderungen durchaus erfüllbar.“ Hintergrund: Die Kosten für die Ausbildung werden zwar von den Krankenkassen refinanziert, bei einem rückwirkenden Tarifvertrag müsste das kommunale Klinikum aber die Differenzbeträge aus eigener Tasche bezahlen. Zigann: „Dazu ist das Klinikum offenbar nicht bereit.“

Das Klinikum reagierte mit Bedauern auf den Aufruf, wie es in einer Mitteilung auf PNN-Nachfrage hieß. Schließlich habe man mit einem anderen – inzwischen verstorbenen – Verdi-Verhandlungsführer bereits erste Rahmendaten besprochen und Einigkeit erzielt, dass der auszuhandelnde Tarifvertrag für die Jahre 2015 und 2016 gelten solle – also nicht rückwirkend. Nach dem Abbruch der Verhandlungen mit Verdi habe man das schon vorliegende Angebot zur Erhöhung der Bezüge direkt den Azubis unterbreitet, so das Klinikum in der Erklärung. „Eine einmal vereinbarte Zusage zwischen Arbeitgeber und Tarifpartner sehen wir als verpflichtend an“, sagte Klinikumsgeschäftsführer Steffen Grebner. Und weiter: „Wir freuen uns, im Wettbewerb um Fachkräfte unseren Auszubildenden ein so attraktives Angebot unterbreiten zu können.“ Die Zahlung der erhöhten Entgelte werde rückwirkend ab 1. Januar umgesetzt. Das Angebot wirke verbindlich für jedes einzelne Ausbildungsverhältnis, sofern der Auszubildende nicht widerspricht – dann würden die bisherigen Bedingungen fortgelten. Sollte es trotz des Angebots zu einem Streik kommen, wäre das bedauerlich, erklärte das Klinikum weiter. HK

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