Sport: Aufstieg!
VfL-Handballer besiegten Hamburg 33:28 (18:9) und steigen in die 2. Liga auf
Stand:
Als sich nach dem Schlusspfiff auf dem Parkett ein VfL-Jubelkreis bildete, standen viele langjährige Wegbegleiter des Potsdamer Handballs fassungslos auf der ausverkauften Tribüne der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee: Der 1. VfL Potsdam steigt in die 2. Bundesliga Nord auf!
Wie den Fans erging es auch den Spielern und Trainern des VfL: „Das ist der größte sportliche Traum, ich kann das noch gar nicht fassen“, versuchte Kapitän Göran Böhm seiner Freude Ausdruck zu verleihen. „Das ist unglaublich“, sagte ein sichtlich bewegter Trainer Alexander Haase, während er unablässlich Glückwünsche entgegen nahm. Der langjährige Rechtsaußen Christoph Pawlazyk war überwältig von der Entwicklung: „Das ist geil. Von der C-Jugend in die zweite Liga!“ Enrico Bolduan fügte hinzu: „Mit Potsdam in der zweiten Liga – ich kann mir nichts Schöneres vorstellen.“ Der strahlende Victor Pohlack überwand am Sonnabend zwar immer wieder großartig die gegnerische Deckung, scheiterte danach aber am Beschreiben seiner Emotionen: „Ich kann im Moment meine Gefühlslage gar nicht schildern.“
Allen Spielern des VfL wurde erst langsam bewusst, welch großartigen Erfolg sie errungen hatten. „Das ist alles ganz schwer zu realisieren“, meinte Torwart Christian Pahl, der im Spiel der überragende Rückhalt war. „Ich glaube, das wird uns alles erst in den nächsten Wochen klar“, sagte ein überglücklicher Böhm. Spätestens jedoch als Trainer Haase bei der Aufstiegsfeier im Foyer der Halle „So sehen Sieger aus“ intonierte, wurde deutlich, dass etwas Großes passiert war.
Dass die Potsdamer Handballer nach Spielende die vorbereiteten „Zweitklassige Handballer“-Shirts anziehen konnten, lag an einem verdienten 33:28-Sieg über den AMTV Hamburg. Vor 600 Besuchern glich der Weg zum Titel gegen die kaum gefährlichen Gäste trotz der enormen Anspannung einem Spaziergang. Das famose Quartett Pahl, Pawel Kaniowski, Bolduan, Pohlack führte das Team schnell zum sicheren Vorsprung. Schon zur Halbzeit lagen die Gastgeber beruhigend 18:9 vorn.
„Der Erfolg liegt auch an der menschlichen Größe der Mannschaft", bilanzierte Co-Trainer Matthias Lessig. Fürwahr verfügt der VfL über eine charakterlich tolle Mannschaft, die durch Teamgeist den aufstiegsverpflichteten LHC Cottbus ausstach. Faktisch ist der Aufstieg noch nicht. Die Klage über das für den LHC verloren gewertete Spiel gegen Loitz liegt beim Landgericht Dortmund, wie die LHC-Webseite vermeldete. Der DHB hatte in zweiter Instanz die gewonnene Partie gegen Loitz mit 2:0 Punkten für den Gegner gewertet. Am Sonnabend glaubte jedoch kein Potsdamer an einen juristischen Cottbuser Sieg.
1. VfL Potsdam: Pahl, Wagner; Pohlack (6), Thiele (2), Böhm (1), Hoffmann, Schugardt (2), Bolduan (6), Pawlazyk (5), Kaniowski (3), Rupprecht (1), Lenser (2), Baumgart (5), Kurtz.
Benjamin Unger
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