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Von Henner Mallwitz: Aufstieg der jungen Wilden

Die Potsdamer Kickers sind vorzeitig in der Fußball-Landesliga angekommen

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Vorsichtshalber hatten sie sich am Donnerstagabend schon mal beim Griechen eingefunden. Entweder zur Lagebesprechung vor dem abschließenden Spiel inKönigs Wusterhausen, oder aber zum Feiern des vorzeitigen Aufstiegs in die Fußball-Landesliga. Am Ende flossen Bier und Ouzo in gehörigem Maß – ein Abend, den die Potsdamer Kickers nicht vergessen werden. Um akkurat 20.45 Uhr erreichte Trainer Stephan Ranz der Anruf des Vereins-Vize Johannes Rütenik. Der Anwalt verkündete die frohe Botschaft, dass der Einspruch des Teltower FV vom FLB-Verbandsgericht abgewiesen wurde. Der TFV hatte mit Edgar Hecht einen bereits abgemeldeten Spieler eingesetzt und die Punkte aberkannt bekommen. Die Kickers mussten in der Hinrunde die einzige Niederlage gegen die Teltower einstecken und bekamen nun die verlorenen drei Punkte zugesprochen.

„Ansonsten wäre das am Samstag sehr eng geworden“, sagt Ranz, dessen Team zum Abschluss der Landesklassensaison gegen den direkten Konkurrenten Königs Wusterhausen antreten muss. Ein Punkt hätte beide getrennt – nun sind es vier, und der Aufstieg ist den Männern von der Kirschallee nicht mehr zu nehmen.

Während sich auf dem Fußballplatz im Potsdamer Norden bislang ausschließlich das Training abspielte und die Ligaspiele im Luftschiffhafen ausgetragen wurden, bekommen die Kickers mit dem Landesliga-Aufstieg nun auch endlich eine neue Spielstätte. Da die Potsdamer Sport- Union 04 außer ihren „Alten Herren“ ihre Fußball-Teams aus dem Ligabetrieb abgemeldet hat, können die Potsdamer Aufsteiger nun das Areal an der Templiner Straße nutzen. „Trainings- und Spielstätte an einem Ort und obendrein ein Vereinsheim – das hat uns gefehlt“, freut sich nicht nur der Coach, der mit seinen Mannen vor fünf Jahren noch in der Kreisklasse spielte. Und der in der nächsten Saison auf sein altes Team bauen kann, das allerdings ein sehr junges ist. Mit seinen 24 Jahren ist Abwehrspezialist Christof Harms schon einer der Älteren in der Mannschaft, aus der Ranz keine einzelnen Akteure hervorheben will. „Wir leben von unserer Breite“, sagt er. „Harms als Innenverteidiger zählt gleichzeitig zu den besten Torschützen – das sagt viel aus.“

Zwei Drittel der „Jungen Wilden aus dem Potsdamer Norden“, wie sie sich selbst bezeichnen, kommen aus dem eigenen Nachwuchs. Geld wird nicht gezahlt, und das soll auch so bleiben. Mit Martin Graul vom jetzigen Ligakonkurrenten Borussia Belzig kommt eine Verstärkung für die neue Saison – die bislang einzige.

Henner Mallwitz

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