Von Henner Mallwitz: Aufstieg im Visier
Schwimmer des 1. Potsdamer SV wollen in die 2. Bundesliga aufsteigen
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Was die Frauen des Vereins bereits vor 17 Jahren geschafft haben, streben nun auch die Männer an: Während die Athletinnen des 1. Potsdamer Schwimmvereins im OSC Potsdam ihren festen Platz in der 2. Bundesliga haben, wollen nun auch die männlichen Kollegen den Aufstieg klarmachen. Kurz nach der Wende waren die Männer sogar im Oberhaus vertreten, doch das ist inzwischen Geschichte. Zu wenige Sportler konnten das Erstliganiveau halten, so dass der Abstieg aus der Bundesliga unausweichlich war. „Mit unserem derzeitigen Potenzial wollen wir aber unbedingt wieder nach oben“, sagt Trainer Christian Harsch, der die Männer in der Schwimmhalle am Brauhausberg mittrainiert.
Der Weg nach oben fängt jedoch unten an – derzeit schwimmen die Männer des 1. PSV in der Landesliga ihre Bahnen und stehen vor dem entscheidenden Aufstiegsprozedere. Im November soll es soweit sein: Dann startet in Berlin der Vorkampf. Die sechs besten Teams der Landesligen Nord qualifizieren sich dann für die Aufstiegsrunde, die zwei Wochen später ausgetragen wird. Die beiden besten Teams schaffen schließlich den Sprung in die 2. Bundesliga Nord.
Auf dem Plan steht das komplette WM-Programm mit 17 zu absolvierenden Einzelstrecken. Jeder Sportler wird auf verschiedenen Distanzen maximal fünf Starts absolvieren, die Ergebnisse werden anhand einer Tabelle addiert, und dazu gibt es Vor- und Endkämpfe. Die Besten der Vorkämpfe schwimmen schließlich um den Auf- und die Letzten um den Abstieg. Geschwommen werden ausschließlich Lagenstrecken zwischen 50 und 1500 Meter. „Das ist außerordentlich vielfältig“, bestätigt Trainerin Grit Preusche. „Bei maximaler Auslastung der Sportler sind bei 34 Wettkämpfen inklusive Startbeschränkung mindestens sieben Spitzensportler nötig.“
Während es in den vergangenen Jahren gerade daran haperte, verfügt der 1. PSV inzwischen unter seinen rund 1000 Mitgliedern auch über vielversprechende Top-Athleten wie etwa Felix Wolf. Der Potsdamer wurde bei der diesjährigen WM in Berlin mit der 4x200-m-Freistilstaffel Vierter und knackte im Vorlauf mit selbiger den Europarekord. Ansonsten dient der dem OSC Potsdam angegliederte Verein auch als eine Art „Auffangbecken“ für jene Athleten, die den ganz großen Sprung an die Weltspitze nicht schaffen, auf nationaler Ebene jedoch so manches Achtungszeichen setzen können.
Durch den Aufstieg in die 2. Bundesliga wären für den Verein unweigerlich auch höhere Ausgaben verbunden. Für Unterkunft, Verpflegung, Fahrt und Meldegeld müssten rund 3000 Euro berappt werden; für die 1. Liga sogar 4500. „Im Westen Deutschlands ist die Bundesliga seither ein großes Prestigeobjekt“, sagt Grit Preusche. „Das alles ist verbunden mit Sponsorengewinnung, und kostenloser Bahnnutzung. Und da wollen wir auch hin.“ Ein Anfang wurde bereits gemacht: Der Förderverein spendierte für die Fahrten einen Kleinbus.
Henner Mallwitz
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