Sport: Aufstiegshoffnung schmilzt dahin
Harmloser SVB verlor bei Yesilyurt 0:1
Stand:
War es das schon mit den Aufstiegsträumen für Babelsberg 03? Einen Tag nach dem 2:1-Sieg von Union Berlin über den MSV Neuruppin (siehe Kasten unten) patzten die Nulldreier beim abstiegsbedrohten SV Yesilyurt mit 0:1 und liegen jetzt sechs Punkte hinter den Köpenickern.
„Noch stehen acht Spiele an, da kann man noch Punkte holen oder auch verlieren", suchte Trainer Rastislav Hodul einen positiven Gedanken. Am Verdienst des Berliner Sieges hatte er allerdings auch nichts auszusetzen. „Wir waren fast nicht gefährlich. Wer nicht aufs Tor schießt, der kann auch keins erzielen. Da muss man auch nicht nach anderen Gründen suchen."
Tatsächlich ließen sich die torreifen Situationen an einer Hand abzählen: Eine halbe vor der Pause, zwei halbe und eine Riesenchance danach. Fabiano, der nach 45 Minuten erschöpft vom Platz musste, wurde auf der rechten Seite geschickt, zog aber lieber nach innen, anstatt den Abschluss zu suchen (15.). Hartwig probierte es unmittelbar nach Wiederanpfiff mit einem Schuss, scheiterte aber am Berliner Keeper. Der war schließlich auch zur Stelle, als Lukac im Strafraum an den Ball kam (67.). Eine richtig gute Einschusschance hatten die Nulldreier erst in jener 83. Minute, die auch die Entscheidung bringen sollte. Auf zehn Akteure dezimiert, spielten die Gäste weiterhin auf Sieg. Bei Georg Froeses Kopfball und Rene Tretschoks Nachschuss retteten zwei Berliner auf der Linie, und auch das nächste Nachsetzen brachte aus Babelsberger Sicht nichts. Für Yesilyurt indes schon, denn Ibrahim Türkkan hatte beim Kontern viel Platz und vollendete aus halblinker Position zum entscheidenden, umjubelten Treffer, bei der Norman Becker keine Chance hatte.
Nicht nur in dieser Situation wirkten die Gastgeber einen Tick entschlossener. Nach einer ereignisarmen ersten Hälfte hatten sie mehr zuzusetzen und waren frischer als die Gäste, denen das Spiel am Donnerstag in Eberswalde noch anzumerken war. Der wieder in den Kasten rotierte Becker rückte in den Blickpunkt des Geschehens. Martino Gattis Schuss (57.) parierte er ebenso stark, wie er Cenk Karakayas Chance zur Ecke lenkte (65.). Schließlich behielt er auch bei Sezer Badurs Schlenzer durch Freund und Feind hindurch die Übersicht (73.) und bot auch sonst eine gute Partie. „Wir sind in einer schwierigen Phase, spielerisch läuft es nicht so besonders. Und das Fighten kostet unheimlich viel Kraft." Kraft, mit der man im nicht sehr großen Kader angesichts der englischen Wochen haushalten muss. „Ich kann nicht viel umstellen, wenn es am Mittwoch gegen Tennis Borussia geht", sagte Hodul.
Mit Florian Grossert, der binnen zwei Minuten zwei Verwarnungen kassierte und in der 64. Minute vom Feld musste, steht bereits ein Regenerierender fest. Er dürfte nicht der einzige bleiben. „Die jungen Leute müssen sich jetzt beweisen", sagt Hodul, dessen Grundproblem aber auch damit kaum gelöst werden dürfte. Denn der Erfolg stand und fiel wie bei Yesilyurt mit der Leistung von Patrick Moritz.
SVB 03: Becker - Lukac, Laars, Grossert - Fabiano (46. Röver), Vukadin (79. Wedemann ), Tretschok, Kindt - Hartwig, Moritz - Fricke (74. Froese).I.H.
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