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Sport: Aufstiegskandidat gegen Abstiegskandidat

Handball-Zweitligist 1. VfL Potsdam muss am Samstag beim Tabellendritten in Neuhausen ran

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„Vielleicht gelingt uns ja noch die Überraschung“, sagte Stephan Mellack vom Handball-Zweitligisten 1. VfL Potsdam nach dem 35:30-Heimsieg zuletzt gegen Empor Rostock ganz euphorisch. Obwohl der 32-Jährige nicht weiß, ob seinem Team diese Überraschung – nämlich Siege gegen den Tabellendritten, -ersten und -fünften an den verbleibenden drei Spieltagen – und damit der Klassenerhalt wirklich noch gelingt, unterschrieb Mellack nur wenige Tage später seine Vertragsverlängerung beim 1. VfL für mindestens ein weiteres Jahr. Damit kann der abstiegsbedrohte Verein mit einem weiteren Akteur für die kommende Saison – egal ob in Liga zwei oder drei – planen.

Eine weitere freudige Mitteilung kam am Dienstag vom Deutschen Handballbund: Potsdam erhielt unter Auflagen die Zweitligalizenz für die kommende Saison. Alle Vereine, bis auf die bereits feststehenden Absteiger DHC Rheinland, TV Korschenbroich – die keine Lizenz einreichten – und HSG Düsseldorf, erhielten die Spielberechtigung für die Saison 2012/2013. Somit gilt es für die Potsdamer nun, auch sportlich in der Zweiten Handball-Bundesliga zu bleiben.

Allrounder Stephan Mellack war zuletzt im Spiel gegen die Rostocker neben Lars Melzer und Alexander Urban einer der drei erfahrenen Spieler, die vorangingen und großen Anteil an dem Heimerfolg hatten. Auf seinen lautstarken persönlichen Fanklub muss „Melle“ am Samstag, wenn es um 18 Uhr zum Tabellendritten TV 1893 Neuhausen geht, zwar verzichten, aber vorangehen und sein Team erneut zu Höchstleistungen motivieren will er auch auswärts. „Wir müssen gewinnen“, sagt auch Jan Piske, der zum Saisonendspurt nach wochenlanger Verletzungspause wieder fit geworden ist. „Jeder muss hundert Prozent da reinsetzen“, so der genesene Außenspieler zum Spiel am Samstag. Auf Victor Pohlack und Enrico Bolduan muss VfL-Trainer Rüdiger Bones hingegen weiterhin verzichten.

Ob hundert Prozent reichen, wird man allerdings erst am Ende des Tages wissen. Denn Neuhausen, derzeit mit 44 Punkten auf Rang drei, könnte mit einem Sieg gegen die Potsdamer und gleichzeitigen Niederlagen der Verfolger HC Erlangen (4. Rang), ThSV Eisenach (5.) und DHfK Leipzig (6./jeweils 41 Punkte) den Aufstieg ins Oberhaus vor den eigenen Zuschauern perfekt machen. Der 25:21-Sieg gegen TUSEM Essen am vergangenen Wochenende hat den Baden-Württembergern zusätzliches Selbstvertrauen geschenkt. Im Abstiegskampf hat Rostock wohl die etwas leichtere Aufgabe als Potsdam: Empor empfängt Post Schwerin zum Nordderby in der eigenen Halle und will mit einem Sieg wieder am VfL vorbei auf den Nichtabstiegsplatz klettern.

Luisa Müller

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