Sport: Auftakt auf der Matte
Judo-Frauen starten in Bundesligasaison/ Bönisch schont sich für Peking
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Die Bundesliga, so sagt Axel Kirchner, habe für ihn schon immer eine andere Bedeutung gehabt als eigentlich zu erwarten. „In diesem Jahr können wir die Meisterschaftsendrunde nicht nach Potsdam holen, weil die Südgruppe als Ausrichter an der Reihe ist“, sagt der Coach der Judo-Frauen des UJKC Potsdam. „Wir sind zwar amtierender deutscher Mannschaftsmeister. Aber die kommende Saison soll vor allem dazu dienen, den Frauen so viel Wettkampfpraxis wie möglich zu geben, um sie für die großen internationalen Aufgaben fit zu machen. Das letztendliche Abschneiden ist sekundär.“
Zum Saisonauftakt müssen die UJKC-Mattenkämpferinnen heute beim JC Mönchengladbach antreten. „Die haben vier starke Holländerinnen in ihren Reihen und haben sich zudem mit einigen vielversprechenden Nachwuchsleuten verstärkt“, weiß Kirchner. „Die letzten Kämpfe gingen zwar immer gut aus, aber wir dürfen niemanden unterschätzen.“ Neben dem gastgebenden JC müssen die Potsdamerinnen auch gegen Neumünster/Einfeld auf die Matte – früher ein rotes Tuch für die UJKC-Damen. Da wurde auch schon mal verloren oder nur ganz knapp gewonnen. „Aber dennoch wollen wir mit zwei Siegen die Heimreise antreten“, sagt der Coach.
In Mönchengladbach wird Potsdams stärkste Kraft fehlen: Olympiasiegerin Yvonne Bönisch schont sich für die Olympischen Spiele und bereitet sich derzeit intensiv auf Peking vor – morgen gehts beispielsweise in die Höhenkammer. Mit Heide Wollert, die in der Gewichtsklasse bis 78 kg bei den Europameisterschaften in Portugal Gold erkämpfte, mit Vizeeuropameisterin Claudia Malzahn (63 kg) und Franziska Konitz (+78 kg) als EM- Dritter hat der UJKC drei weitere heiße Eisen im Olympia-Feuer.
In Mönchengladbach setzt Axel Kirchner auf eine Mischung von jungen und erfahrenen Kämpferinnen. In der Gewichtsklasse bis 48 kg können Monika Cabai aus Polen und Anja Stuwe eingesetzt werden. Stefanie Schulz und Andrea Hirsemann sollen es in der Klasse bis 57 kg richten, und Claudia Malzahn und Claudia Ahrens werden in der „63“ auf die Matte gehen. In der 70er Klasse will Kirchner aller Voraussicht nach die Deutsche Meisterin des Vorjahres, Elisabeth Greve, einsetzen. In einem halben Jahr will sie nach Japan gehen. Für die „78“ sind Jana Stucke und Luise Malzahn vorgesehen, und in der Plusklasse wird Katrin Beinroth aus Hannover ihren Einsatz bekommen.
„Einiges wird erst vor Ort entschieden, in Abhängigkeit, wen die anderen aufbieten“, sagt Kirchner. „Vor allem sollen sich die jüngeren Kämpferinnen in Mönchengladbach beweisen und die älteren ihnen den nötigen Halt geben.“
Henner Mallwitz
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