Sport: Auftakt mit Schmerzen
Potsdams 400-m-Läuferin Claudia Hoffmann startet morgen in die neue Hallenleichtathletik-Saison
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Für 400-m-Läuferin Claudia Hoffmann vom SC Potsdam beginnt die neue Hallensaison morgen daheim im Luftschiffhafen mit einem 800-m-Rennen – und mit weiteren Schmerzen. Seit Wochen schon lässt sich die vor wenigen Tagen 24 Jahre jung gewordene Leichtathletin wegen Rückenbeschwerden behandeln, die aus einer Verschiebung des letzten Wirbels resultieren. „Eigentlich habe ich die Schmerzen inzwischen ganz gut im Griff, aber ich merke sie natürlich immer noch – bei Sprints mehr, über 400 und 800 Meter weniger“, erklärte Deutschlands in diesem Jahr schnellste Läuferin über die Stadionrunde.
Dass sie bei den diesjährigen Europameisterschaften im August in Göteborg als Halbfinal-Sechste den Endlauf verpasste, „habe ich selbst viel kritischer gesehen, als es mir von außen gesagt wurde“, meint Hoffmann, die schon in der Freiluftsaison nicht schmerzfrei war und sich auch in Göteborg mit Rückenproblemen herumplagte. „Wegen dieses Saisonhöhepunktes habe ich die Beschwerden aber verdrängt und bei den Wettkämpfen durch den hohen Adrenalinspiegel nicht einmal mehr richtig wahrgenommen.“
Im Herbst aber pochten sich die Schmerzen um so heftiger wieder ins Bewusstsein. Mit dem Resultat, dass die Stabsunteroffizierin der Bundeswehr- Sportfördergruppe einen für die Beförderung zum Feldwebel nötigen Lehrgang verschob und sich unter die Hände von Bernd Schors, dem Chef-Physiotherapeuten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, begab. „Ich war zweimal je eine Woche bei ihm in Soltau, habe dort unter seiner Anleitung trainiert und muss nun zu Hause noch eine ganze Weile fleißig Übungen beispielsweise auf dem Trampolin und mit einem Gymnastikball für meine Rückenmuskulatur machen“, erzählte sie nach ihrer Rückkehr.
Die kommende Hallensaison will Claudia Hoffmann trotz ihres momentanen Handicaps nicht ausfallen lassen. „Warum auch?“, fragt sie eher rhetorisch. „Die Läufe kann ich trotzdem machen, nur bei einigen Trainingsdingen muss ich ein bisschen mehr aufpassen.“ Und auch ihr Heimtrainer Frank Möller meint: „Die Hallensaison soll für Claudia möglichst normal verlaufen.“ Was auch heißt, dass sich die Potsdamerin – die Anfang Januar mit einem Teil ihrer Trainingsgruppe ins Trainingslager nach Albufeira an der portugiesischen Algarve reist – für die Hallen-Europameisterschaften Anfang März in Birmingham qualifizieren will. „Im letzten Winter habe ich die 52,20 Sekunden als Norm für die Hallen- WM in Moskau geschafft, die Norm für die Hallen-EM liegt bei 52,40 Sekunden. Ich will nach Birmingham, um dort weiter Erfahrungen im Einzellauf zu sammeln.“ Schließlich ist Hoffmanns großes Ziel 2007 der Einzelstart über 400 m bei den WM Ende August in Osaka.
Die 800 m morgen im Luftschiffhafen, wo über 400 Teilnehmer aus 48 Vereinen antreten, dienen wie in jedem Winter Hoffmanns Aufbautraining. „Eine Zeit um 2:07 oder 2:08 Minuten“, meint sie, „wäre zum Auftakt okay.“
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