Sport: Auftakt nach Maß
Motor Babelsbergs Boxer starteten mit 11:7-Heimsieg in die Bundesligasaison
Stand:
Die Boxer des SV Motor Babelsberg sind mit einem Auftakt nach Maß in die neue Saison der Ersten Bundesliga gestartet: Die Mannschaft um Trainer und Manager Ralph Manthau bezwang am Samstagabend vor heimischem Publikum den Boxclub Straubing klar mit 11:7. Die Neuordnung der Bundesliga ging auch mit einem veränderten Modus einher: Neben leicht veränderten Gewichtsklassen kam es auch zu einer Veränderung der Anzahl an Einzelkämpfen. Und so konnten die Zuschauer im Toyota-Autohaus an der Großbeerenstraße nun nur noch sechs statt acht Kämpfe erleben, die – ebenfalls neu – in vier Runden à drei Minuten ausgetragen wurden.
An Spannung büßte der veränderte Modus allerdings nichts ein, auch wenn die Gastgeber gleich den ersten Kampf abgeben mussten. Im Leichtgewicht kassierte Babelsbergs Adhte Gashi mehrere Treffer des mehrfachen bayerischen Meisters Edgar Walth und schien in der letzten Runde etwas an Kondition eingebüßt zu haben. „Dennoch eine unglückliche Niederlage, die in der Höhe von 22:33 allerdings etwas zu hoch ausfiel“, resümierte Manthau die Leistung seines Schützlings, der auf 88 Kämpfe zurückblicken kann.
Was folgte, war ein Siegeszug der Babelsberger, der in dieser Form nicht zu erwarten war. In der Vergangenheit zeigte sich Straubing immer als ein ebenbürtiger Gegner, doch diesmal gelang den Bayern rein gar nichts. Da setzte sich Motors Punktegarant Zdenek Chladek im Halbweltergewicht klar nach Punkten gegen Eugen Dahinten durch und feierte seinen Sieg wie immer mit einem Salto. Dima Döhl verkürzte im darauffolgenden Kampf im Weltergewicht die Sache und setzte bereits nach zwanzig Sekunden einen krachenden linken Haken, von dem sich sein Gegner Flamur Mehmeti nicht mehr erholte, angezählt wurde und der Fight per Technischem K.o. an Döhl ging.
Ein anderes Bild bot sich auch nach der Pause in den drei noch ausstehenden Kämpfen nicht. Den Auftakt machte Satula Abdulai, der im Mittelgewicht Safet Avdimetaj gegenüberstand und wegen eines Handbruchs lange pausieren musste. Den Zuschauern bot sich ein ausgeglichener Kampf, den der aktuelle Vize-Militär-Meister am Ende nach Punkten für sich entschied. Auch Babelsbergs Neuzugang Josef Attanjaoui überzeugte im Halbschwergewicht gegen seinen Herausforderer Phillip Lang. Ein Unentschieden hätten sich beide Kämpfer verdient, doch die Kampfrichter gaben Attanjaoui den Sieg.
Und schließlich stellte Emir Amatovic im Schwergewicht sein Können unter Beweis. Der aus Hanau stammende und in Berlin lebende Boxer gehörte bereits vor drei Jahren zum Motor-Team, das im Schwergewicht jedoch bereits mit Vitalius Subacius gut besetzt war. Der mehrfache litauische Meister gehört zwar noch zur Mannschaft, soll auf lange Sicht aber ersetzt werden. Und Amatovic zeigte sich als würdiger Nachfolger und präsentierte einen gut überlegten Boxstil mit schnellen Schlagfolgen. Diese führten dazu, dass sein Gegner Roman Gorst in der letzten Runde angezählt wurde – wenig später warf sein Trainer Hans Buchmeier das Handtuch.
Unter den Zuschauern befand sich erstmals auch Ralf Roccigiani. Der einstige Weltmeister, dem es nach Max Schmeling als zweitem deutschen Boxer gelang, einen WM-Titel im Ausland zu erkämpfen, war nach einem zweiwöchigen Trainingslager mit seinen Boxern auf der Durchreise. „Ein ansehnlicher Kampfabend“, befand er. H. M.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: