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Zuversichtlich. Potsdams neuer Trainer Michael Merten mit seinen Erstliga-Spielerinnen Sandra Landvoigt, Anika Zülow und Sandra Sydlik (von rechts).

© Olaf Möldner

Von Michael Meyer: Auftaktspiel auf Augenhöhe

Potsdams SC-Volleyballerinnen starten am Sonntag daheim gegen Sinsheim in ihre erste Erstliga-Saison

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„Die erste Aufregung ist weg“, sagt Sandra Landvoigt. Am Sonntag startet der SC Potsdam als Neuling daheim gegen den SV Sinsheim in die 1. Volleyball-Bundesliga (16 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann- Allee), und Landvoigt hofft dann auf einen guten Auftakt für ihr Team. „Durch unseren 3:0-Pokalsieg am letzten Sonntag gegen den Liga-Konkurrenten Alemannia Aachen haben wir bereits Selbstvertrauen getankt und an Sicherheit gewonnen“, erzählt die mit 32 Jahren älteste und erfahrenste Potsdamerin, die während der Saisonvorbereitung vom neuen SC-Trainer Michael Merten zum neuen Mannschaftskapitän benannt wurde.

„Wegen meines Alters werde ich von manchen Mädels schonmal scherzhaft Mutter der Kompanie genannt, aber ich werde von den Jüngeren immer wieder auch um meine Meinung gefragt, weil ich ja schon einiges zu erzählen habe“, so die 1,91 Meter große Mittelblockerin, die beim SC-Vorgänger Dynamo Potsdam das Volleyball-Abc erlernte, die Volleyballschule des VCO Berlin durchlief, dann mit dem SC in der 2. Bundesliga spielte und später bei WiWa Hamburg und dem VfB Suhl bereits Erstliga-Erfahrungen sammelte, ehe sie im vergangenen Jahr in ihren Heimatverein zurückkehrte. Die jetzige Mischung aus Jung und Alt mit sechs neuen Gesichtern im Team „passt bei uns sehr gut zusammen“, meint Sandra Landvoigt. „Die jungen Spielerinnen bringen Frische und Unbekümmertheit mit, wir älteren Ruhe und Erfahrung.“

Das sieht auch Trainer Merten so, der erklärt: „Die Mannschaft arbeitet gut zusammen, so dass wir zuversichtlich in die Saison gehen können.“ Titelverteidiger Schweriner SC, Rote Raben Vilsbiburg und VT Aurubis Hamburg betrachtet er als die größten Favoriten für den Meistertitel, Primärziel seiner eigenen Mannschaft sei Platz 13 unter den 14 Erstligisten, der zum Klassenerhalt reichen würde. „Wir hoffen, es vielleicht sogar weiter hinauf ins Mittelfeld zu schaffen – dazu muss aber alles optimal laufen“, sagt der 40-Jährige, der seiner Truppe in dieser Woche in insgesamt acht Trainingseinheiten den letzten Schliff für das Auftaktspiel gegen Sinsheim verpasst. Seinen Stamm-Siebener habe er bereits im Kopf. „Aber festgelegt ist noch nichts“, meint der Coach, der pro Partie immer nur zwölf seiner 14 Spielerinnen melden kann. Zuletzt mussten Susanne Langer und Charlene Spieß außen vor bleiben, am kommenden Sonntag könnte Merten die Wahl leichter fallen: Der Einsatz Patricia Grohmanns (Fußverletzung) und Janine Hinderlichs (Nasennebenhöhlenentzündung) ist derzeit noch höchst fraglich.

Die Partie gegen Mitaufsteiger Sinsheim, der sich unter anderem mit der US-Amerikanerin Brigitte Slack (zuletzt Leverkusen) verstärkte und einen einstelligen Tabellenplatz anstrebt, sieht Merten bereits als „ein erstes Schlüsselspiel“ an. „Das wird eine Partie zweier Mannschaften auf Augenhöhe, und der Verlierer hat erst einmal das Nachsehen“, erklärt der Chefcoach, der neben seinem Co-Trainer Volker Knedel jetzt mit dem Berliner Anton Willert einen weiteren Assistenz-Coach und mit Thomas Dzialas auch einen Scout im Trainerteam hat. Sinsheim hatte in der 1. Pokalrunde ein Freilos, da sich der zugeloste Gegner Bayer 04 Leverkusen abgemeldet hatte. „Der Gegner wird uns am Sonntag gegen Aachen beobachtet haben, aber auch wir haben viele Informationen über Sinsheim und ich kenne viele Spielerinnen von dort. Große Geheimnisse gibt es in der Liga sowieso nicht.“

Bangemachen sei daher fehl am Platz. „Wir haben wieder ein Heimspiel und treten zur gleichen Zeit am gleichen Ort wie gegen Aachen an“, so Merten. Sein Kapitän Sandra Landvoigt schätzt „Sinsheim stärker als Aachen“ ein, demonstriert aber ebenfalls Selbstvertrauen: „Wir sind einer der besseren Aufsteiger und können am Sonntag erneut gewinnen.“

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