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Landeshauptstadt: Aus alter Platte in neue Platte?

Richtfest an der Georg -Hermann-Allee: 244 geförderte Gewoba-Wohnungen

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Richtfest an der Georg -Hermann-Allee: 244 geförderte Gewoba-Wohnungen Von Günter Schenke Kostensparendes Wohnen hatte der Entwicklungsträger Bornstedter Feld 1996 angestoßen. Doch für das an sich vernünftige Projekt fanden sich nicht die erforderlichen Investoren. So wurde die Gemeinnützige Wohn- und Baugesellschaft (Gewoba) gewissermaßen verpflichtet, sich daran zu beteiligen. „Also haben wir die uns aufgetragenen Schularbeiten gemacht“, sagte Gewoba-Geschäftsführer Horst Müller-Zinsius gestern beim Richtfest des zweiten Bauabschnittes an der Georg-Hermann-Allee, gegenüber dem neuen Fachhochschul-Laborgebäude. Insgesamt 244 Wohnungen hat die Investitions- und Landesbank (ILB) bisher hier öffentlich gefördert. Laut Müller gebe es aber keinen echten Bedarf an geförderten Wohnungen. Im Endeffekt würden die Bewohner lediglich aus dem Altbestand der Gewoba in die neuen Wohnungen ziehen. „Wir schaffen uns hier selbst Konkurrenz“, so der Gewoba-Geschäftsführer. Aus der alten Platte in die neue Platte? Diesen Kreislauf sieht Potsdams Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz nicht so dramatisch. Sie rechnet mit Zuzug von außerhalb, denn Potsdam gehöre zu den wenigen Städten mit einem geringen Wachstum der Einwohnerzahl. Dass es sich hier an der Georg-Hermann-Allee gut Wohnen lässt, zeigt der Vermietungsstand der bereits fertigen Wohnungen. Nebenan stehen die bunten Häuser der Gebeg, einer neuen Genossenschaft, die eigentumsähnliches Wohnen ermöglicht. Obwohl der Mietzins samt Genossenschaftsbeitrag nicht gerade billig ist, gingen die Wohnungen gut weg. Insbesondere die Dachgeschosse mit ihren Terrassen scheinen begehrt zu sein. Die Gewoba-Häuser werden äußerlich den benachbarten Gebeg-Gebäuden ähneln, denn dasselbe Büro, Astoc-Architekten aus Köln, hat sie entworfen. In den beiden gestern gerichteten dreigeschossigen Blocks mit Fußbodenheizung befinden sich 41 Ein- bis Dreizimmerwohnungen. Die Wohnungen nach dem ersten Förderweg – also Sozialwohnungen, für die ein dringender Wohnberechtigungsschein erforderlich ist – kosten 4,30 Euro pro Quadratmeter, die nach dem dritten Förderweg gebauten sechs Euro. Dazu kommt eine Besonderheit. Die Stadt schießt nämlich noch einmal einen bestimmten Betrag zur Miete zu. Dessen Höhe hängt vom Einkommen ab – eine einkommensorientierte Förderung. Im Januar 2004 will die Gewoba mit der Vermietung beginnen. Der „kostensparende Wohnungsbau“ wird deshalb so genannt, weil sich die Baukosten auf 1534 Euro pro Quadratmeter beschränken. Das sei auch erreicht worden, sagte von Kuick-Frenz. Bei einer Überschreitung hätte es keine Fördermittel gegeben. Müller-Zinsius sagte, die Kosteneinsparung sei vor allem erreicht worden, weil die Wohnungen keinen Keller hätten. Daher müssten so genannte Keller-Ersatzräume – „früher sagte man Schuppen“ – errichtet werden. Die Häuser haben eine Ladenzone für die ortsnahe Versorgung. Und im nächsten Jahr soll es laut Kuick-Frenz in der Nähe auch eine Kita geben.

Günter Schenke

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