Sport: Aus der Not zum Saisonerfolg
Motor Babelsberg kämpft gegen Hertha II und bald 2. Bundesliga
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Motor Babelsberg kämpft gegen Hertha II und bald 2. Bundesliga Rückblickend war alles richtig. Und es ist glücklich verlaufen. Obwohl es mehrfach eher wie der Einsturz des Geflechtes aussah, haben sich die Boxer von Motor Babelsberg in der nach Zweitligastatuten kämpfenden Oberliga A behauptet und könnten in der neuen Saison offiziell 2. Bundesliga kämpfen. Dafür hat sich bei den Babelsbergern, die am Samstag (15 Uhr) bei Hertha BSC Berlin II ihren letzten Saisonkampf bestreiten, der Etat gegenüber den Vorjahren mehr als verdoppelt und der Kader verändert – mit einem Erfolg, der sich herumgesprochen hat. Das Telefon von Manager Ralph Mantau klingt in den letzten Tagen öfter als sonst. Selbst im Urlaub am Mittelmeer. Denn die Konkurrenz ist auf Schwergewichtler Alex Melcher aufmerksam geworden und will ihn verpflichten. Drei Kämpfe hat der frühere Europameister im Kickboxen für Motor bestritten, drei Mal hat er die Kohlen aus dem Feuer gerissen. „Nicht auszurechnen, wo wir in der Tabelle stehen würden, wenn wir ihn von Beginn an gehabt hätten“, sagte Mantau mal so nebenbei, als Melcher im Ring stand und das Potsdamer Publikum begeisterte. Da wird selbst der Daumenbruch von Michal Torwarnicki, dem etatmäßigen Schwergewichtler in dieser Saison, mehr als kompensiert. Denn der Mann aus dem polnischen Gdansk hätte mit einem Sieg in den ersten beiden Saisonkämpfen ein Unentschieden für Babelsberg erkämpfen können. Er verlor jedoch bei seinen drei Auftritten und konnte die ihm mitgegebenen Vorschusslorbeeren nicht bestätigen. Der Kontrakt mit Melcher kam danach eher zufällig zustande. Ein Telefonanruf hat dem Wort Professionalität im Boxsport bei Mantau einen anderen Klang gegeben. „Ich rief Alex Melcher an einem Donnerstag an, habe ihm unsere Lage erklärt und gefragt, ob er boxen könne“, erzählt der Babelsberger Trainer. „Ja, kein Problem“, lautete die Antwort nach dem Hinweis, dass er noch zum Haus- und Verbandsarzt müsse. Am nächsten Vormittag saß Melcher beim Arzt, um sich Kampftauglichkeit bescheinigen zu lassen. Am Nachmittag war er beim Verbandsarzt, 16 Stunden später stand er erstmals persönlich vor Mantau. In der linken Hand die Sporttasche, in der rechten den Startpass. Es war der Beginn einer kleinen Babelsberger Erfolgsgeschichte, denn sowohl gegen Mühlheim als auch gegen das Boxteam Mecklenburg holte der Zweimetermann die entscheidenden beiden Punkte. Erfolge, die ihre Nachwirkungen haben könnten. Denn Melcher ist umworben. Andere Vereine, Erstligamannschaften, sind auf die wandelnde, schlagkräftige Muskelmasse aufmerksam geworden. Sie bieten viel, sein Wort hat er Babelsberg gegeben. Mantau gibt offen zu, dass er mit Siegprämien auf Erstliganiveau nicht mithalten kann, auch wenn sich der eigene Etat zu einer Größe entwickelt hat, an die er vor drei Jahren noch nicht geglaubt hat. Auch nicht daran, dass er in der kommenden Saison, ohne sportlich den Aufstieg geschafft zu haben, in der 2. Bundesliga kämpfen könnte. Zwar wurde diese vor Saisonbeginn aus Mangel an Mannschaften abgeschafft, doch soll es nach ersten Gesprächen im deutschen Box-Sportverband diese ab September wieder geben. Die aktuelle Saison beendet die Motor- Mannschaft auf Rang drei, weder ein Sieg noch eine Niederlage gegen den Tabellenletzten aus Berlin könnte daran etwas ändern. Einzig die Aufstellung der Babelsberger wird sich im Leichtgewicht verändern: Daniel Schulz steht für David Sprenger im Ring. Jan Brunzlow Boxen in Babelsberg online www.motor-babelsberg-boxen.de
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