Landeshauptstadt: AUS DER STADTVERORDNETENVERSAMMLUNG
Mehr Geld für KulturMehr Geld für Kulturprojekte und weniger für Investitionen soll die Stadt Potsdam vom Land erhalten. Das beschlossen die Stadtverordneten mit großer Mehrheit am Mittwochabend.
Stand:
Mehr Geld für Kultur
Mehr Geld für Kulturprojekte und weniger für Investitionen soll die Stadt Potsdam vom Land erhalten. Das beschlossen die Stadtverordneten mit großer Mehrheit am Mittwochabend. PDS-Stadtverordnete Karin Schröter hatte gefordert, das sich der Oberbürgermeister bei den Verhandlungen um die Hauptstadtvertragsmittel dafür einsetzen solle, dass „die Mittel für die Potsdamer Kulturträger real ansteigen, indem der Anteil investiv gebundener Mittel reduziert“ werde. Schröter wies daraufhin, dass in den vergangenen Jahren der Anteil des Hauptstadtgeldes, der Kulturprojekten zu Gute kam, gesunken sei. just
Neuer Standort fürs Museum
Der Kulturausschuss wird im Oktober über die Große Stadtschule und das Brocksche Palais als mögliche Standorte für das Potsdam Museum diskutieren. Noch 2006 soll ein neuer Standort feststehen, kündigte Kulturausschussvorsitzender Eberhard Kapuste (CDU) an. Bis 2007 sollen erste Konzepte fertig sein. Einen entsprechenden Antrag der Linkspartei.PDS, ergänzt durch einen Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, hat das Stadtparlament an den Kulturausschuss überwiesen. Karin Schröter (Linkspartei.PDS) drängte auf eine „schnelle Entscheidung“. Darum sei es nötig, dass die Stadt „zügig prüfe“, ob das Schulgebäude in der Friedrich-Ebert- Straße fachlich und finanziell zur Unterbringung des Potsdam-Museums geeignet sei. Sie warnte vor einem Stadtmuseum im Brockschen Palais in der Yorckstraße, weil das Gebäude kein Eigentum der Kommune sei. Grünen-Stadtverordnete Saskia Hüneke setzte sich dagegen für das Palais ein, weil das Museum dort – nahe des Hauses der Brandenburgisch Preußischen Geschichte, des Filmmuseums, der künftigen Synagoge und Garnisonkirche – eine „erhöhte Ausstrahlungskraft“ hätte. Selbst wenn die Finanzierung schwierig sei, könne sie vielleicht mit „bürgerlichem Engagement“ gestemmt werden, so Hüneke. Ein neuer Standort sei ihrer Meinung nach nicht nur wegen des derzeitigen Platzmangels im Potsdam-Museum in der Benkertstraße notwendig, sondern auch weil die Bewohner der Landeshauptstadt „ein Identifikationsproblem mit dem Weltkulturerbe“ hätten, weil es „keinen Platz für die Stadtgeschichte“ gebe. just
Lernen im Stasiknast
Der Bildungsausschuss wird demnächst diskutieren, ob die Schülerwerkstatt „Lindenstraße 54“ vor Ort in den Gerichtsraum des ehemaligen DDR-Gefängnis zieht. Das beschlossen die Stadtverordneten am Mittwochabend. Der CDU-Stadtverordnete Eberhard Kapuste hatte vorgeschlagen, dass die Stadt bis Januar 2007 prüfen soll, ob die Gedenkstätte für Opfer politischer Gewalt als neuer Standort für die Projektwerkstatt als „Zentrum bildungspolitischer Arbeit“ in Frage kommt. Bisher betreut eine Gedenkstätten-Lehrerin Schüler und Lehrer aus dem ganzen Land Brandenburg in einem Raum in der Voltaire-Gesamtschule und in der Kapelle des Gefängnis-Gebäudes in der Lindenstraße. Für größere Teilnehmerzahlen seien beide Räume ungeeignet.just
Supermarkt statt Laubenpieper
Bevor die Stadtverordneten über den Bau eines Supermarkts am Horstweg abstimmen, soll sich nun zunächst der Kleingartenbeirat mit dem zu entscheidenden Bebauungsplan befassen. Das beschloss das Stadtparlament. Denn der geplante Lebensmittel- plus Getränkemarkt soll zum Teil auf Kleingartengebiet Horstweg/An der alten Zauche entstehen – mit einer Verkaufsfläche von 1100 Quadratmetern. Die Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz bezeichnete die Pläne als „Kompromiss“. Doch könnte so die Nahversorgung der Schlaatz-Bewohner gewährleistet werden. Mit der Überweisung an den Kleingartenbeirat folgten die Stadtverordneten einem Antrag der Linkspartei.PDS. just
Comédie Soleil soll gefördert werden
Der Kulturausschuss soll sich damit auseinander setzen, ob das Theater Comédie Soleil im Sozialraum Babelsberg eine „zeitlich begrenzte und projektbezogene Anschubunterstützung“ der Stadt erhält. Einen entsprechenden Antrag der SPD-Fraktion haben die Stadtverordneten an den Ausschuss überwiesen. Die Mittel könnten im Rahmen der „geplanten Einführung einer experimentellen Förderung“ fließen, forderte SPD-Stadtverordneter Helmut Przybilski. Die Stadt solle eine derartige Förderung prüfen, so Przybilski. Das Ergebnis sollte dann von den Stadtverordneten diskutiert werden – in Bezug auf die dezentrale Verteilung der Mittel nach Sozialräumen. pst
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