Landeshauptstadt: Aus Eibensträuchern Vogel und Korb gezaubert
Nur aus Rasen und Wildwuchs bestand der Hausgarten an der GeschwisterScholl-Straße 34, als Dietmar Hellpap vor gut drei Jahren in dem Gebäude rechts vom Parkeingang Charlottenhof eine Wohnung erhielt. Inzwischen zieht der Garten die Blicke vieler Touristen und Vorübergehender auf sich.
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Nur aus Rasen und Wildwuchs bestand der Hausgarten an der GeschwisterScholl-Straße 34, als Dietmar Hellpap vor gut drei Jahren in dem Gebäude rechts vom Parkeingang Charlottenhof eine Wohnung erhielt. Inzwischen zieht der Garten die Blicke vieler Touristen und Vorübergehender auf sich. Sie bewundern vor allem die in Form geschnittenen Eibensträucher. Neben Pyramiden sehen sie in einem hellblau blühenden Rundbeet einen Vogel, der seine Flügel ausbreitet. Nicht weit davon hat Hellpap eine Eibe zu einem Fruchtkorb geformt. Der gebürtige Potsdamer stieg schon mit 16 Jahren in die heutige Stiftung Schlösser und Gärten ein. In dem bekannten, vor einigen Jahren pensionierten Parkgärtner Otto Raudensky fand er einen kundigen und strengen Lehrmeister. Der habe ihm als jungem Burschen „tüchtig Gas ans Fahrrad gemacht“, meint Hellpap salopp. Raudensky brachte ihm auch das Formschneiden bei. Beispielsweise verdanken die zu Tieren geformten Sträucher im Prinzenhof des Schlosses Cecilienhof dem Mann ihre Gestalt, der nun auf 27 Jahre Tätigkeit im Neuen Garten zurückblicken kann. Mit Schablonen oder Winkelmaß wird dabei nicht gearbeitet. Man braucht den Blick dafür, wofür sich die Wuchsform eines Strauches eignet und dann „Augenmaß und viel Geduld“. Doch Dietmar Hellpaps Garten hat noch andere Blickpunkte, so eine stattliche Gunnera mit riesigen rhabarberähnlichen Blättern, die gerade ihre über einen Meter lange kolbenförmige Blüte ausgebildet hat. In einer Ecke liegt der von Feldsteinen eingefasste Teich, in dem Goldfische schwimmen. Über dem Grill ein hölzernes Portal, an dem Blumenampeln hängen. Der aus Robinienstangen bestehende Laubengang wird von Wein überrankt. Er schließt auch einen Sitzplatz ein, durch dessen Tischplatte ein Stamm aufsteigt. „Hier feiern wir Herrentag“, verrät Dietmar Hellpap. Er hat aber auch die im Haus wohnenden Kinder nicht vergessen. Für sie wurde neben einem Hofgebäude ein kleiner Sportplatz mit zwei Fußballtoren geschaffen. E. Hoh
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