Landeshauptstadt: Aus für das „Café Art“

Innenstadt - Das Potsdam Museum im Alten Rathaus sucht einen neuen Betreiber für das Café im Erdgeschoss. Die Museumsleitung verhandele mit dem Inhaber des dort ansässigen „Café Art“ über eine Auflösung des bestehenden Vertrags, wie Stadtsprecherin Christine Homann den PNN auf Anfrage bestätigte. Zu den Gründen machte sie keine Angaben. Allerdings lege das Museum Wert auf einen möglichst nahtlosen Übergang. Wann das bestehende Café endgültig geschlossen wird und eine neue Einrichtung in den Räumen eröffne, stehe noch nicht fest, weil die Gespräche noch andauerten, so Homann. Das Museum habe jedenfalls bereits ein Interessenbekundungsverfahren gestartet, um schnell einen neuen Pächter zu finden.

Auch „Café Art“-Betreiber Florian Suckrow gab sich zu den Hintergründen für das Aus seiner Einrichtung bedeckt, ließ jedoch durchblicken, dass er nicht ganz freiwillig gehe. Schließlich habe er „sehr viel Herzblut“ in das Projekt gesteckt und sei von seinem Konzept nach wie vor überzeugt. Auch bei ihm hätten sich bereits mehrere Interessenten gemeldet, die das Café möglicherweise weiterführen wollen, sagte Suckrow.

Der Gastronom hatte das „Café Art“ Ende 2013 eröffnet. Die Räume waren im Zuge der Sanierung des Alten Rathauses geschaffen worden – inklusive des eigenen Zugangs, der über eine kleine Treppe vom Alten Markt hinabführt und den es historisch bereits gegeben hatte. Der 60 Quadratmeter große Gastraum bietet 20 Plätze, weitere 30 kommen im Sommer hinzu, wenn auch draußen Tische und Stühle aufgestellt werden dürfen. Konzeptionell setzte Suckrow auf eine Verbindung von Kulinarischem und Kulturellem, etwa mit wechselnden Kunstausstellungen.

Die prominente Lage am Alten Markt verursachte allerdings auch Probleme. Durch die zahlreichen Großbaustellen rund um den Palast Barberini an der Alten Fahrt war das Café zeitweise nur auf Umwegen zu erreichen, die Baustelleneinrichtung mit den Dixi-Toiletten in direkter Nachbarschaft zu den draußen aufgestellten Tischen mag ebenfalls manchen Gast vergrätzt haben. Sang- und klanglos will Suckrow aber nicht schließen: Am kommenden Samstag, dem 6. August, soll es ein großes Abschiedsfest mit Reggaemusik geben, zu dem alle Potsdamer eingeladen sind. pee