Bürgertreff in Eiche: Aus für den Bürgertreff

Eiche - Die Bemühungen für die Rettung des Bürgertreffs in Eiche sind vorerst gescheitert. Das machte Sozialdezernentin Elona Müller-Preinesberger (parteilos) am Mittwochabend im Hauptausschuss deutlich. Bisher sei mit dem Vermieter des Hauses, dem christlichen Oberlinhaus-Verein aus Babelsberg, noch keine Lösung erzielt worden – daher werde die ausgesprochene Kündigung für den Bürgertreff zum 30. April wirksam. Wegen der Besitzverhältnisse habe die Stadt auch keine rechtliche Möglichkeiten, dagegen vorzugehen, so die Beigeordnete. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) nannte das Verhalten des Vereins aus seiner Sicht „nicht nachvollziehbar“.

Zuletzt hatte die Stadtverwaltung den Druck zur Rettung des Hauses erhöht und den diakonischen Verein erneut aufgefordert, die im vergangenen September ausgesprochene Kündigung gegen den Ortsbeirat Eiche zurückzunehmen: Dieses kommunalpolitische Gremium tagt dort, dazu finden in dem Bürgertreff Kurse und Vorträge statt. Anwohner können den Raum für private Feiern nutzen. Für den Erhalt dieses Hauses gibt es auch ein Votum der Stadtverordneten.

Das Aus für den Bürgertreff schien bereits ausgemacht, weil das Oberlinhaus dort ab kommendem Schuljahr 20 Hortplätze einrichten wollte. Allerdings würden in den kommenden Jahren insgesamt mindestens 75 Plätze benötigt, bekräftigte Müller-Preinesberger. Dafür hatte die Stadt dem Oberlinverein auf seinem Gelände eine Erweiterungsmöglichkeit in Aussicht gestellt – um den Bürgertreff unangetastet zu lassen und genügend Hortkapazitäten sicherzustellen. Doch sehe sich der Oberlinhaus-Vorstand derzeit nicht in der Lage, sich für einen Neubau zu entscheiden, so die Dezernentin.

Der Verein selbst hatte zuletzt gegenüber den PNN lediglich auf die heutige Sitzung des Ortsbeirats in Eiche verwiesen, in der auch eigene Vertreter anwesend sein würden. Jakobs sagte, nun werde sich die Stadt „wohl oder übel“ selbst um den Neubau kümmern müssen – etwa auf dem Gelände der benachbarten Grundschule in Eiche. Müller-Preinesberger betonte, für die Planungen für den 20-Kinder-Hort im Bürgertreff bestehe keine Genehmigung seitens des Jugendamts – und machte deutlich, dass es diese angesichts der Lage wohl auch nicht geben wird.HK