Landeshauptstadt: Aus Platte wird Campus
Grundstein für Anbau der Katholischen Marienschule gelegt / Fertigstellung Sommer 2013
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Die Grundsteinlegung für den Neu- und Anbau der Katholischen Marienschule geriet fast zu einer anschaulichen Unterrichtseinheit. Schon die alten Ägypter , erklärte Hans-Peter Richter, Leiter des Dezernats Schule des Erzbischöflichen Ordinariats, den anwesenden Schulkindern, hätten diesen Brauch gepflegt. Aus Wackersteinen wurde im Laufe der Zeit eine Thora-Rolle. Die am gestrigen Montag im Fundament einbetonierte Zeitkapsel enthielt nun keine Bibel, aber die Unterschriften aller anwesenden Persönlichkeiten, von Generalvikar Tobias Przytarski als auch der Potsdamer Bildungsdezernentin Iris Jana Magdowski (CDU). Auch die Schülervertreter durften unterzeichnen.
Die 232 Schüler werden sich noch gedulden müssen: Erst im Sommer 2013 soll der große Würfel mit Klassen- und Fachräumen, der auch den Hort der Malteser beherbergen wird, fertiggestellt sein. Im zweiten Bauabschnitt folgt ein Jahr später der Anbau mit Mensa, Kapelle und weiteren Räumen. Alle Gebäude werden barrierefrei gebaut, sagt Bauleiter Steffen Konrad. Der gute Zustand des alten DDR-Plattenbaus ermögliche den Um- und Anbau, eine interessante Herausforderung, so Konrad.
Derzeit werden Schüler der neun Klassen teilweise in Containern unterrichtet. Die gut nachgefragte Schule mit vier Grundschulklassen und fünf Gymnasialklassen soll einmal zweizügig werden. 14,5 Millionen Euro lässt sich das Bistum die Baumaßnahme kosten. „Durch die große Nachfrage fühlen wir uns in unserem Bemühen nach einer konfessionellen Schule bestätigt“, sagte Grundschulleiterin Regina Enders. Dabei stammen nicht alle Kinder aus katholischen oder christlichen Familien, aber fast allen sei der Wunsch nach einem chistlichen Lernumfeld gemein, so die Schulleitung.
Mit den Baumaßnahmen bekommt der Campus ein neues Gesicht. Die Außenhülle der neuen Turnhalle für die Doppelschule steht schon, sie soll im August fertig werden und wird dann auch Vereinen zur Verfügung stehen. Im Vorfeld hatte es heftige Auseinandersetzungen über den Abriss der alten Halle gegeben. Bis die neue steht, müssen sich Marienschüler und Griebnitzsee-Grundschüler mit einem Provisorium behelfen. Die Kleinen nutzen einen Gymnastikraum im Container, die Gymnasiasten fahren zur St.-Ursula-Schule nach Zehlendorf.
Nicht wenige Kinder haben Erfahrung mit langen Schulwegen. Das Einzugsgebiet erstreckt sich von der nahen Nachbarschaft bis nach Ludwigsfelde. Er sei täglich mehrere Stunden unterwegs, sagte ein Siebtklässler, aber es lohne sich. spy
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