Landeshauptstadt: Aus Schuhhaus wird Ärztehaus
Klassizistische Fassade am „Broadway“ fertig
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Innenstadt – Die Hüllen am alten Schuhhaus an der Brandenburger Straße sind gefallen und der Potsdamer „Broadway“ ist in Gestalt einer klassizistischen Fassade um eine Attraktion reicher. Bald ziehen in die Dortustraße 58 eine Apotheke sowie drei Ärzte – ein Dermatologe, ein Allgemeinmediziner und ein Schmerztherapeut – ein.
Denkmalpfleger Roland Zurkuhlen zeigt sich gestern vor Ort sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis der Restaurierung. Anhand eines Blattes aus der Plansammlung des Bereichs Denkmalpflege, der so genannten Acta specialia, weist er nach, dass die Fassade mit ihren hellen Sandtönen nun originalgetreu wieder hergestellt ist. 1872 ist das Gebäude aufgestockt worden; es steht praktisch auf dem Sockel von barocken Typenhäusern. Stadtkonservator Andreas Kalesse sieht darin keinen Bruch: „Es ist ein neues Baudenkmal entstanden“. Zurkuhlen ist besonders froh über das historisch getreu wieder hergestellte Traufengitter aus Zinkguss, „etwas extrem Seltenes“. Und an diesem Standort an der Kreuzung hat der Betrachter auch die nötige räumliche Distanz, um die Bekrönung des Eckhauses zu bemerken.
Ansonsten enthält das Ärzte- und Apothekenhaus alle modernen Annehmlichkeiten wie einen behindertengerechten Zugang und im Inneren einen Aufzug.
Bauherr ist die Lucia-Loeser-Kulturfonds-Stiftung. Wie deren Vertreter Ruprecht Röver gestern betonte, habe die Stiftung die Restaurierung im Wesentlichen aus eigener finanzieller Kraft bewerkstelligt. Von den üblichen Steuerabschreibungen konnte sie als gemeinnützige Einrichtung keinen Gebrauch machen. Die Wiederherstellung der klassizistischen Fassade förderte jedoch die Stadt mit einer Summe von 20 000 Euro. „Mit der Wiederherstellung dieses Hauses ist die Restaurierung des gesamten Karrees abgeschlossen“, betont der Stadtkonservator. Wie Röver mitteilte werde es in dem Haus, anders als noch auf dem Bauschild vermerkt, wahrscheinlich keine Wohnung im Dachgeschoss geben. Laut Sanierungssatzung seien zwar 30 Prozent Wohnen vorgeschrieben, doch sei die Wohnfunktion unterm Dach nicht sinnvoll zu realisieren. „Wir werden an anderer Stelle Wohnungen schaffen“, verspricht Röver, der sich darüber mit der Baubeigeordneten Elke von Kuick-Frenz verständigen will. Günter Schenke
Günter Schenke
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