ATLAS: Ausatmen
Kein Zweifel – die Geschehnisse in Neu Fahrland sind beunruhigend. Man kann die Wut und auch die Sorge der Anwohner verstehen, die bislang ohnmächtig mit ansehen müssen, wie alle paar Wochen jemand mit Kohlenanzünder versucht, ihre Autos abzufackeln.
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Kein Zweifel – die Geschehnisse in Neu Fahrland sind beunruhigend. Man kann die Wut und auch die Sorge der Anwohner verstehen, die bislang ohnmächtig mit ansehen müssen, wie alle paar Wochen jemand mit Kohlenanzünder versucht, ihre Autos abzufackeln. Dass es trotz der Bildung einer Sonderermittlungsgruppe abermals zündelte, spricht auch nicht unbedingt für die Qualität der Untersuchung. Doch so verurteilenswert die Taten an sich sind, so täte die märkische CDU dennoch gut, vor dem Abfassen ihrer Reaktionen mal auszuatmen. Sätze wie „Der wehrhafte Staat muss jetzt Gesicht zeigen“, wie ihn CDU-Kreisvize Steeven Bretz gestern vom Stapel ließ, rufen ungute Erinnerungen an finstere Zeiten wach. Es ist das Recht der Opposition, Regierungsarbeit zu kritisieren, aber man sollte bei der Wahl seiner Formulierungen die Kirche im Dorf lassen. Die Vorgänge in Fahrland haben nicht die Dimensionen der Anschläge auf das World Trade Center. Und wer immer gezündelt hat – es war nicht Osama Bin Laden. Selbstverständlich müssen die Ermittlungen intensiviert werden, damit man in Neu Fahrland wieder ruhig schlafen kann. Doch wenn die Union auch noch politisch zündelt, trägt das im Ortsteil sicher nicht zur Beruhigung bei.
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