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Sport: „Ausgebuffte Truppe“
St. Pauli-Coach Jörn Großkopf trifft mit seinem abgestiegenen Team am Samstag auf den Aufsteiger
Stand:
Herr Großkopf, am Samstag tritt der FC St. Pauli II zum letzten Punktspiel der Regionalliga-Saison beim SV Babelsberg 03 an. Ihr Team ist abgestiegen, der SVB hat hingegen den Aufstieg geschafft. Können Sie Ihr Team als Trainer unter diesen Bedingungen noch motivieren?
Für uns ist das ehrlich gesagt ganz unangenehm. Gerade beim letzten Spiel möchte man sich auch als Absteiger ja noch einmal gut verkaufen. Ich kann aber leider nur mit 13 oder 14 Spielern anreisen. Und trotzdem werden wir versuchen, eine gute Leistung abzuliefern.
Worauf führen Sie letzten Endes den sportlichen Abstieg zurück?
Es waren Fehler, die mit einer sehr jungen Mannschaft eben passieren. Die meisten Spieler sind 19, 20 Jahre alt. In dieser Saison hat es vor allem in den letzten Spielminuten grobe Fehler gegeben, so dass wir viele Punkte liegen ließen. Dazu kam, dass wir trotz Unterstützung aus der ersten Mannschaft manchmal sechs Stammspieler ersetzen mussten. Aber dennoch setzen wir natürlich nach wie vor auf den Nachwuchs, den wir in unserer Mannschaft ausbilden wollen.
Der FC St. Pauli – ein Verein der Extreme. Die Erste steigt auf, die Zweite ab. Wird sich das irgendwie auswirken und gar Folgen für die Nachwuchsarbeit haben?
Nein, es geht so weiter. Ich habe meinen Vertrag bereits im Februar verlängert und werde mich weiter um die U 23 kümmern. Derzeit laufen die Kaderplanungen im Verein. Die jetzige Regionalligatruppe wird aber allem Anschein nach auch in dieser Form in der Oberliga spielen.
Wie schätzen Sie den SVB ein, wo liegen Ihrer Meinung nach die Stärken und Schwächen?
Das ist eine ganz ausgebuffte Truppe mit einer guten Mischung aus jungen und erfahrenen Leuten. Ich habe Babelsberg auch von ganzem Herzen den Aufstieg gewünscht. Und vor allem hat das Team mit Didi (Dietmar Demuth, d. Red.) einen tollen Coach. Wir haben uns ja kürzlich erst zur 100-Jahr-Feier unseres Vereins gesehen, und ich freue mich sehr auf das Wiedersehen am Babelsberger Park. Zudem sind wir beide Norderstedter.
Auf welchen Spieler Ihrer Mannschaft werden die Babelsberger am Samstag besonders aufpassen müssen?
Auf keinen, die sind alle gleich jung. Der Älteste ist 21, wir sind wie gesagt eine sehr junge Truppe.
Sie sagten bereits, dass Sie personelle Probleme haben.
Ja, das ist wahr. Ich werde mit dem auskommen müssen, was mir bleibt. Hoffen wir dennoch auf eine gute Stimmung, denn beide Vereine kommen ja gut miteinander klar.
Das Gespräch führte Henner Mallwitz.
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