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ATLAS: Ausgefloßt

Kaum wird es Sommer, die Abende lang und das Wasser warm – schon strömen nicht nur zahlreiche Flöße und Boote, sondern auch die Moralapostel mit erhobenem Finger die Havel entlang. Dabei hätte es so schön sein können: Spätestens seit dem heißen Brandenburger Fernsehsternchen-Floßexport Patrick Kalupa („Anna und die Liebe“) träumt der weibliche Teil der Region davon, in den Sonnenuntergang zu schippern.

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Kaum wird es Sommer, die Abende lang und das Wasser warm – schon strömen nicht nur zahlreiche Flöße und Boote, sondern auch die Moralapostel mit erhobenem Finger die Havel entlang. Dabei hätte es so schön sein können: Spätestens seit dem heißen Brandenburger Fernsehsternchen-Floßexport Patrick Kalupa („Anna und die Liebe“) träumt der weibliche Teil der Region davon, in den Sonnenuntergang zu schippern. Anscheinend ist nun das Problem, dass sich der Spaß herumgesprochen hat und führerscheinlose Feierabendfreudige jeglichen Geschlechts und Alters gerne biertrinkend die Gewässer überfüllen. Und gegrillt wird natürlich auch. Und Geraucht. Alarm, unhaltbare Zustände!

Dass Wasser, Sonne und Fleisch gut zusammenpassen, ist aber doch nicht neu. Und das Grill-Boot-Konzept schon gar nicht, die runden orangenen Boote mit Sonnenschirm tuckern zum Beispiel schon seit Jahren von der Hauptstadt aus die Spree entlang. Ein Vorschlag zur Güte: Sicherheit am Boot und einen moralischen Fingerzeig nicht durcheinanderbringen. Ein Schiffs-Tüv ist prima, gegen mehr Sicherheit und notfalls ein paar PS weniger hat niemand etwas. Die bootsfahrenden Touristen, die das vielfältige Angebot nutzen und dem Bootstourismus Millionen einbringen, haben mit der Debatte aber wenig zu tun. Oder müssen die betrunkenen Kapitäne auch mit zum Tüv?

Rita Orschiedt

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