ATLAS: Ausgehummert
Lassen sie in der Berliner Vorstadt ständig die Scheren krachen? Die Tierrechtsorganisation Peta hat Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs jetzt einen Brief geschrieben.
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Lassen sie in der Berliner Vorstadt ständig die Scheren krachen? Die Tierrechtsorganisation Peta hat Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs jetzt einen Brief geschrieben. Er soll den Konsum von Hummern beenden. Die Tiere seien Gourmet-Opfer. Sie würden in Kanada und in den USA gefangen, mit zusammen gebundenen Scheren im Flugzeug bis nach Frankfurt geflogen und von dort in Lkws in die Supermärkte und Restaurants gefahren. Ja, auch nach Potsdam. Nun ist Brandenburg als Land der wieder gekehrten Wölfe bekannt geworden und nicht als Hummerparadies. Aber es gibt bestimmt zwei, drei Restaurants, auf deren Speisekarte sie hin und wieder stehen. Problematisch an gekochtem Hummer ist aber nicht nur die Tierquälerei, sondern auch sein Ruf. Er gilt als Reiche-Leute-Essen. In Potsdam gibt es davon zwar einige, aber sie sind in der Minderheit. Wahltechnisch irrelevant. Dagegen gibt es eine Menge Anhänger der Linken. Und bei Kommunisten ist Hummer offenbar unpopulär. Die Linken-Politikerin Sarah Wagenknecht soll jedenfalls schon einmal Fotos gelöscht haben, nur weil die sie beim Hummeressen zeigten. Mit einem Verbot könnte der SPD-Politiker Jakobs bei der Wahl 2010 bei den Stammwählern der Linken punkten. Entscheidet ein Krustentier über den nächsten Potsdamer Oberbürgermeister?
Juliane Wedemeyer
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