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Landeshauptstadt: Ausgeparkt

Debatte über Nikolaisaal-Stellplätze – ohne Ergebnis

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Mit Parkplätzen lässt sich Politik machen. Der Nikolaisaal, Potsdams größter Veranstaltungssaal mit 725 Sitzplätzen jedenfalls hat keine mehr. Und das, seit die benachbarte Yorckstraße umgebaut wurde und eine ganze Reihe an Parkmöglichkeiten wegfiel (PNN berichteten).

Das rief im Ausschuss für Ordnung, Umwelt und Landwirtschaft am Donnerstagabend gleich mehrere Interessengruppen auf den Plan: Die, die ohnehin den Individualverkehr verfemen und für das Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel plädieren; die, die ungerne an kalten und nassen Tagen in Festgarderobe von weit entfernten Tiefgaragen durch den Regen zum Konzert eilen wollen. Und schließlich Andrea Palent, Geschäftsführerin des Konzerthauses, deren Feuerwehrzufahrt seit neuestem von parkenden Fahrzeugen zugestellt ist und sie deshalb aus Sicherheitsgründen gar nicht mehr spielen dürfte.

Um es kurz zu machen: Auch nach 70-minütiger Diskussion waren die Ausschussmitglieder einer Problemlösung kein Stückchen näher. Immerhin rühmte sich der Ausschussvorsitzende Ralf Jäkel (Die Linke) damit, dass er bereits vor Umbau der Yorckstraße einen Antrag zum Erhalt der Parkplätze gestellt habe. Er verschwieg aber, dass es ihm damals nicht den Nikolaisaal ging. Dennoch stellte er in der Ausschusssitzung quasi als Rettungsversuch seinen Antrag – in leicht abgewandelter Fassung – zur Abstimmung. Es fand sich allerdings keine Mehrheit. Schließlich sah der Ausschuss ganz davon ab, etwas zu beschließen. Vielmehr formulierte man auf Anregung von Eberhard Kapuste (CDU) einen Prüfauftrag. Bis zur Ausschusssitzung im November soll die Verwaltung feststellen, ob die einstigen Parkflächen wenigstens in der Zeit zwischen 19 und 24 Uhr beparkt werden können. Außerdem soll die Stadt dafür sorgen, dass die nahe zum Veranstaltungsort gelegenen Tiefgaragen in der Wilhelmgalerie und am Kutschstall so gut ausgeschildert werden, dass die auch von Ortsunkundigen problemlos zu finden sind. Nicola Klusemann

Nicola Klusemann

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