Die Beförderung von und zur Schule muss kostenlos sein. Doch was ist eine Schülerbeförderung? Eine solche gibt es in Potsdam nicht, Kinder und Jugendliche fahren mit der regulären Straßenbahn oder mit dem Bus, die Kosten dafür tragen oft komplett die Eltern. 255 Euro im Jahr, damit kann der Schüler zwölf Monate alle Verkehrsmittel im Tarifgebiet AB nutzen. Wenn die Stadt die Kosten übernimmt, bezahlt sie also auch die Freizeitfahrten mit. Ist das ungerecht? Klingt so. Vielleicht kann die Stadt ja nur die Kosten des Weges von und zur Schule zahlen. Abgemacht! Dann fährt ein Schüler mit einer normalen Karte AB und nutzt den ermäßigten Tarif von 1,30 Euro, der allerdings nur für Kinder bis 14 Jahre gilt, macht dies hin und zurück 2,60 Euro. An 190 Schultagen sind das im Jahr 494 Euro. Schüler aus Groß Glienicke oder Marquardt müssten noch mehr bezahlen. Und selbst bei Schülern mit Kurzstreckentickets von 90 Cent je Fahrt ergibt das einen Jahresbetrag von 342 Euro. Beides ist teurer als die Kosten für eine Jahreskarte. Vielleicht sollte doch lieber die Karte samt Freizeitnutzung finanziert werden, als eine Debatte über die Definition von Schülerbeförderung zu führen.
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