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Landeshauptstadt: Ausgestorbene Tiere wieder belebt

Ab Freitag neue Tiermodell-Schau in der Biosphäre: „Gigantopia – Die Erben der Saurier“

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Ab Freitag neue Tiermodell-Schau in der Biosphäre: „Gigantopia – Die Erben der Saurier“ Von Günter Schenke Der Schädel des lang behaarten bärenartigen Wesens ist bis 90 Zentimeter lang und fast 60 Zentimeter breit. Der gewaltige Mund ist geöffnet, wodurch die Reihe der scharfen gebogenen Zähne sichtbar ist. Das Furcht einflößende Lebewesen ist der „Andrewsarchus“, das größte Landraubtier, das unter den Säugetieren je gelebt hat. Leicht vorstellbar, wie die bewaffneten Kiefer des Andrewsarchus die Knochen seiner Beutetiere mit Leichtigkeit brachen. Das kann bei der lebensgroßen Nachbildung des Andrewsarchus natürlich nicht passieren – sie gehört zu den „Tieren der Urzeit“, die ab Freitag die Biosphäre im Bornstedter Feld bevölkern. Nach dem Erfolg der „Dinosphäre“ mit 100000 Besuchern will die Potsdamer Tropenwelt mit der Schau „Gigantopia – die Erben der Saurier“ einen weiteren Zuschauermagneten anbieten. Es handelt sich um lebensgroße und teilweise täuschend echt aussehende Modelle archaischer Tiere, die zu einer Zeit, in der es bereits Menschen auf der Erde gab, lebten. Mammut als Türsteher Gestern brachten große Trucks die an Fabelwesen erinnernden Tier-Nachbildungen zum Ausstellungsort. Wie schon die Dinosphären-Exponate stammen sie aus der Werkstatt der Bernd Wolter Design GmbH aus Loccum in Niedersachsen. Darunter befindet sich auch der größte Elefant, der jemals auf der Erde gelebt hat: Mammuthus imperator. Zwar hat das Modell nicht dessen originales Lebendgewicht von bis zu sechs Tonnen, aber die originalen Ausmaße. Und die sind so ausladend, dass das Mammut durch keines der Tore der Biosphärenhalle passt. Daher steht es seit gestern mit seinen riesigen gebogenen Stoßzähnen als überdimensionierter Türsteher vor dem Haupteingang der Biosphäre. Einen anderen Giganten hievte die versierte Skulpturen-Crew durch den Seiteneingang der Tropenhalle: das Riesenfaultier oder Megatherium. Bis vor zehntausend Jahren streifte es durch die Wälder der Eiszeit, um mit seinem tonnenschweren Körper nach Pflanzennahrung zu suchen. Über zwanzig Tiermodelle Über zwanzig lebensgroße Tiermodelle sind in der Blätterwelt der Biosphäre bis zum 25. September zu sehen. Manch ein Besucher dürfte erschreckt zurückweichen, wenn er unvermittelt vor einem zotteligen, drei Meter großen und gefährlich aussehenden schweineartigen Tier steht. Bis vor 30000 Jahren gab es diese aggressiven Wesen, die ihre Beute mittels großer Riechlappen aus großer Entfernung orten konnten, auf der Erde. Archaeotherium heißt die Riesenschweingattung, Vorläufer heutiger Schweine. Die Ausstellung schließt an die Ära der Saurier an, die vor 65 Millionen Jahren, wahrscheinlich infolge eines gewaltigen Meteoriteneinschlages, endete. Danach folgte die Zeit der Säugetiere, aus denen sich der Mensch entwickelte. Nachbildungen der ersten menschlichen Jäger sind ebenfalls zu sehen. Die mit Speeren bewaffneten untersetzten kleinen Gestalten sollen es gewesen sein, die einige der Tiergiganten durch Bejagung regelrecht ausgerottet haben. Mit Hilfe eines elektronischen Audioguide-Systems, Videostationen und Filmsimulationen wird diese längst vergangene Zeit, in der auch die Vorfahren des heutigen Menschen auf der Erde auftauchten, wieder lebendig.

Günter Schenke

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