MEINE Woche: Ausgewandert
Die letzte Woche war für mich zweigeteilt: Die erste Hälfte habe ich zu Hause verbracht, also in Babelsberg. Dank des Frühlingswetters konnten wir mit unserer acht Monate alten Tochter in den Park gehen und mit ihr erleben, wie sie das erste Mal durch eine Wiese krabbelt, wie sich Gras anfühlt und wie sie neue kulinarische „Genüsse“ wie Stöcke und Tannenzapfen probiert.
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Die letzte Woche war für mich zweigeteilt: Die erste Hälfte habe ich zu Hause verbracht, also in Babelsberg. Dank des Frühlingswetters konnten wir mit unserer acht Monate alten Tochter in den Park gehen und mit ihr erleben, wie sie das erste Mal durch eine Wiese krabbelt, wie sich Gras anfühlt und wie sie neue kulinarische „Genüsse“ wie Stöcke und Tannenzapfen probiert. Der Geruch von Frühling; lächelnde Menschen kommen auf einmal aus den Löchern gekrochen und sitzen draußen vor den Cafés, da ist es auch gar nicht mehr so schlimm, um sechs Uhr wachgekräht zu werden. Viel Zeit habe ich auch auf das Ausmessen unserer Möbel, mit dem Packen von Kartons und allgemeiner Vorfreude verbracht, wir ziehen nämlich um. Genau genommen ziehen wir nicht nur um, wir wandern sogar aus, nach Lanzarote. Für Geografie-Muffel: Das ist eine Kanarische Insel, gehört zu Spanien und liegt westlich der marokkanischen Küste im Atlantik.
Das war dann der zweite Teil der Woche, der Flug auf die Insel und die ersten Tage unseres dreiwöchigen Aufenthaltes, um eine Wohnung zu suchen. Und es ist wieder traumhaft – wir haben ein Talent dafür, immer dann einzutreffen, wenn Lanzarote gerade Regenwetter hat, sodass es ungewöhnlich grün und frisch ist, untypisch für die sonst eher karge Vulkanlandschaft. Ich bin so froh, hier bald zu leben, dass ich die ganze Zeit herumhüpfen könnte. Heute waren wir mit der Kleinen das erste Mal am Strand, Sand schmeckt offensichtlich mindestens genauso gut wie Tannenzapfen
So schön es auch war, das Studentenleben in Potsdam, ich weiß, es war die richtige Entscheidung abzubrechen, sowohl das Studium als auch meine Zelte. Hier werden wir glücklicher. Mein Freund kann vor dem Frühstück schon kiten und die Kleine muss nie erfahren, dass es etwas wie Winterdepressionen überhaupt gibt. Trotzdem ist es schön, dass der letzte Eindruck von Potsdam meine liebste Stimmung ist, nämlich der Frühling in den Parks – ein, zweimal im Jahr werde ich noch vorbeischauen. Hasta luego!
Anna Schmitz ist 25 Jahre alt und hat jüngst ihr Germanistik/Philosophie-Studium in Potsdam abgebrochen.
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