zum Hauptinhalt

ATLAS: Ausgewogenheit

Ein heikles Thema, dieses Hiroshima-Denkmal. Dass US-Amerika seine vermeintlichen Heroen feiert wie kaum ein zweites Volk, ist bekannt.

Von Peer Straube

Stand:

Ein heikles Thema, dieses Hiroshima-Denkmal. Dass US-Amerika seine vermeintlichen Heroen feiert wie kaum ein zweites Volk, ist bekannt. So wundert es auch nicht, dass jenseits des Großen Teichs kritisch beäugt wird, wenn die Deutschen versuchen, am Denkmal von Harry Samuel Truman zu kratzen, jenem Präsidenten, der den Krieg gewonnen hat, weil Amtsvorgänger Roosevelt kurz zuvor gestorben war. Sicher, den Sinn des Abwurfs der Atombomben auf Japan beurteilen Historiker heute längst nicht mehr so freundlich wie damals. Und wenn Truman den unseligen Befehl von seiner Potsdamer Villa aus gab, ist ein Denkmal für die vielen Tausend Opfer an dieser Stelle durchaus gerechtfertigt. Doch wenn man Ausgewogenheit will – und in diesem Punkt haben die US-Amerikaner Recht – muss man auch an die zweifellos verhandenen Verdienste Trumans erinnern, der üppige Mittel für den Wiederaufbau des zerstörten (West-) Deutschlands zur Verfügung stellte. Und wo ist die Tafel an Stalins Villa, die an dessen Verbrechen erinnert?

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })