Landeshauptstadt: Ausgleich für Mindestlohn kleckerweise
Noch immer sorgt bei den freien Kulturträgern die Berechnung der gestiegenen Kosten aufgrund des neuen, gesetzlichen Mindestlohns für Unmut. Indirekte Kostensteigerungen für Werbung, Porto, Transport und Künstlerunterbringung, aber auch Honorare würden dabei nicht berücksichtigt.
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Noch immer sorgt bei den freien Kulturträgern die Berechnung der gestiegenen Kosten aufgrund des neuen, gesetzlichen Mindestlohns für Unmut. Indirekte Kostensteigerungen für Werbung, Porto, Transport und Künstlerunterbringung, aber auch Honorare würden dabei nicht berücksichtigt. Das wurde in der Sitzung des Kulturausschusses am vergangenen Donnerstag wiederholt kritisiert. Solche Posten wären jedoch nicht überprüfbar, sagte Kulturamtsleiterin Birgit Katharine Seemann (SPD). Die freien Träger hatten insgesamt ein Minus von 43 000 Euro gemeldet. Für diese Rechnung waren von der Stadt allerdings nur die gestiegenen direkten Lohnzahlungen an Angestellte abgefragt worden. Die Stadt hat zur Deckung der Mehrkosten im Haushalt 70 000 Euro bereitgestellt. Das Plus von etwa 27 000 soll nun je nach Notlage zusätzlich an die freien Träger und die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci verteilt werden.
Noch unklar ist derweil, ob das Land die angekündigten 82 000 Euro für das Hans Otto Theater tatsächlich zahlt. Die Stadt würde dann gern die eigenen Zuwendungen für das Theater kürzen und stattdessen das Orchester Collegium Musicum, den offenen Kunstverein, das Theater Poetenpack und das Kunsthaus Potsdam stärker unterstützen. Wie berichtet hatte bereits Anfang Februar ein Ministeriumssprecher erklärt, das Vorgehen sei problematisch. Man gehe davon aus, dass die städtischen Finanzierungsanteile bei gemeinsam geförderten Kultureinrichtungen nicht zur Disposition stünden. Linken-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg sagte dazu in der Ausschusssitzung: „Ich befürchte, wir haben hier ein potemkinsches Dorf aufgebaut.“ Seemann sagte, sie könne keine Tendenz vom Land erkennen. „Im Ministerium ist dazu noch keine Entscheidung gefallen.“spy
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